tennisnet.com ATP › Grand Slam › Wimbledon

„It’s coming home?“ – Britisches Doppel will Wimbledon verzaubern

Mit Heimvorteil und Siegeslauf im Rücken greifen Julian Cash und Lloyd Glasspool nach dem Wimbledon-Titel – doch Außenseiter Rinky Hijikata und David Pel wollen ihre eigene Cinderella-Story zu Ende schreiben.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 12.07.2025, 16:49 Uhr

Cash und Glasspool könnte im Doppel-Finale wahrhaft historisches gelingen
© Getty Images

Der Center Court ist am heutigen Samstag bereit für ein Finale, das britische Tennisgeschichte schreiben könnte: Am Samstag kämpfen Julian Cash und Lloyd Glasspool als erstes rein-britisches Doppel der Open Era um den Titel in Wimbledon. Ihre Gegner: Die Überraschungspaarung Rinky Hijikata (Australien) und David Pel (Niederlande), die erst seit Turnierbeginn überhaupt gemeinsam auf dem Platz stehen.

Nach Titelgewinnen im Queen’s Club und in Eastbourne kommt das britische Duo mit einer Serie von 13 Siegen in Folge nach SW19 – und strotzt dabei vor Selbstvertrauen. Im Halbfinale setzten sich Cash und Glasspool souverän gegen die favorisierten Altmeister Granollers/Zeballos mit 6:3, 6:4 durch. Bereits im Viertelfinale hatten sie auch schon die Titelverteidiger Heliovaara/Patten ausgeschaltet.

Mit starker Chemie und Nervenstärke ins Endspiel

„Es ist ein Traum, der wahr wird“, sagte Glasspool nach dem Halbfinalsieg. „Vor heimischem Publikum hier um einen Grand Slam zu spielen – das bedeutet uns alles.“ Cash, der selbstredend weder mit dem australischen Tennisstar der 80er-Jahre Pat Cash oder dem US-amerikanischen Singer-Songwriter Johnny Cash verwandt oder verschwägert ist, stimmt in die verständlich pathetischen Aussagen seines Kompagnons mit ein.

Doch auch ihre Finalgegner haben eine bemerkenswerte Geschichte geschrieben: Der Australier Rinky Hijikata, 2023 noch Australian-Open-Sieger mit Jason Kubler, und der Niederländer David Pel, bislang eher ein Nobody auf der großen Bühne, schalteten in einem Thriller die topgesetzten Arevalo/Pavic aus – und das nach Abwehr von zwei Matchbällen.

Was das Finale zusätzlich spannend macht: Cash/Glasspool gelten als eingespieltes Team mit Heimvorteil, während Hijikata/Pel erst am Tag vor Turnierstart zueinander fanden – und dennoch bislang mit starker Chemie und Nervenstärke den Herren-Doppel-Wettbewerb prägten.

Das Doppel-Tableau in Wimbledon.

von Stefan Bergmann

Samstag
12.07.2025, 13:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.07.2025, 16:49 Uhr