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Jahn schlägt Roman im Flötzersteig Open Finale 2020

CTP Pötzleinsdorf-Star Philipp Jahn hat am Dienstag Abend die 7 Matches andauernde Siegesserie des H...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 12.08.2020, 15:18 Uhr

CTP Pötzleinsdorf-Star Philipp Jahn hat am Dienstag Abend die 7 Matches andauernde Siegesserie des HTT Ranglisten-Ersten Damian Roman bei den Flötzersteig Open beendet, und zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Turnier auf der Hobby-Tennis-Tour für sich entschieden. Der 28jährige setzte sich im Finale des HTT 500er-Turniers am Achtundvierziger Platz in Wien Penzing gegen den 10 Jahre älteren Vorjahressieger aus Rumänien in 1:50 Stunden Spielzeit mit 7:5, 6:4 durch, und geht somit auch als Topfavorit in die am kommenden Freitag beginnenden und mit 1000 Euro dotierten OTC Open. Vom SKVS Flötzersteig berichtet für hobbytennistour.at C.L

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Jahn kommt nur langsam auf Touren, Roman mit zwei vergebenen Satzbällen

Das Warten auf den 25. Turniersieg seiner außergewöhnlichen HTT Karriere geht für Damian Roman nach verlorenem Flötzersteig Open Finale in eine nächste Runde. Nur 10 Tage nach der Endspiel-Pleite in Kitzbühel setzte es für den rumänischen Ausnahmekönner vom TC Strebersdorf am gestrigen Abend in der finalen Nightsession der Flötzersteig Open 2020 schon den nächsten finalen Dämpfer. Der Gegner diesmal hieß Philipp Jahn, der sich ohne Satzverlust über den Qualifikanten Lukas Kalny, Lokalmatador Philipp Pelz und den an Nr. 2 gesetzten HTT Australian Open Sieger von 2019 Maximilian Wild in sein sechstes HTT Karriere-Finale gespielt hatte, dort aber zunächst nicht so recht in die Gänge zu kommen schien. Während Roman solide seine ersten Aufschlagspiele bestritt, schenkte Jahn sein erstes Service-Game regelrecht her. Zwei Doppelfehler am Stück, dazu eine weit ins Out beförderte Vorhand, Jahn lag rasch 0:2 und später sogar 1:4 sowie 3:5 zurück. Der rumänische Vorjahressieger stand also ganz dicht vor dem Gewinn des ersten Satzes, als er beim Versuch scheiterte, den ersten Durchgang zu finalisieren. Das lag einerseits am Pech in der ein oder anderen Situation, vorallem aber an fehlender Kaltschnäutzigkeit in den entscheidenden Momenten. Das beim ersten Satzball die Netzkante zum Spielverderber wurde, und einen eigentlich guten Passierball ins Out abfälschte war die eine Sache. Das er bei Satzball Nr. 2 aber in aussichtsreicher Position eine Vorhand ins Out schlug, war ein deutliches Zeichen dafür, dass Roman die Ereigenisse in Kitzbühel und das lange Warten auf einen weiteren Turniersieg mental zugesetzt haben.

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Damian Roman zu weit hinter der Grundlinie

Noch war ja bei einer 5:4 Führung trotz kassiertem Break und zwei vergebener Satzbälle aus Sicht Romans nicht wirtklich “Schlimmeres” passiert, doch es sollte noch “dicker” kommen. Bei 5:5 führte der Routinier aus Negresti Oas bereits 40:0, das Game ging dennoch an sein Gegenüber, genauso wie jenes kurz darauf, als er bei 5:6 noch einmal Breakball zum Erreichen des Tie-Breaks angeboten bekam, diesen aber ebenfalls ungenützt ließ. Nach 58 Minuten, 43:40 Punkten, 3:2 Breaks und der deutlich besseren “Punkte-Fehler-Quote” hatte sich Jahn im vierten direkten Duell mit dem HTT-Branchen-Primus eine großartige Ausgangsposition zum Gewinn seines zweiten HTT-Karriere-Titels geschaffen. Für Damian Roman wurde derweil der Weg im 37. HTT-Finale seiner Laufbahn zum erhofften 25. Jubiläums- und Karriere-Turniersieg vorallem in mentaler Hinsicht richtig weit. Denn spätestens jetzt spürte der Ranglisten-Erste die Anstrengungen des 24 Stunden zurück liegenden Kraftakts im Semifinale gegen Matthias Wolf, die gepaart mit der Aussicht hier drei Sätze zum Titelgewinn bestreiten zu müssen, den Optimismus des 38jährigen nicht gerade befeuerten. Dazu war der 3fache HTT-US-Open-Champion in dieser Partie auch taktisch nicht gut genug aufgestellt. Zu wenig aggressiv, immer den einen oder anderen Meter zu weit hinter der Grundlinie, so überließ der später entthronte Titelverteidiger seinem Gegner Platz & Initiative, die der 28jährige dankend annahm.

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Break im ominösen siebenten Game reicht Jahn zum Titelgewinn

Die Entscheidung in einem von den Aufschlägern dominierten zweiten Satz fiel dennoch recht spät, nämlich im berühmt berüchtigen siebenten Game, als Philipp Jahn gleich die erste Breakchance im zweiten Heat mit einem großartig gespielten Vorhand-Winner nützte. Im Finish kann sich Jahn zunächst bei 5:3 zwei ausgelassene Matchbälle bei Aufschlag seines Gegners leisten, genauso wie bei 5:4 seinen 10. Doppelfehler. Denn mit einer Granate von der Vorhand und zwei exzellent getroffenen Service-Winnern beendete Jahn um exakt 20:55 Uhr und nach 110 gespielten Minuten das Flötzersteig 500 Finale 2020. Es war ein verdienter Sieg, den Jahn als der aktivere, variantenreicherer und risikofreudigere Spieler am Ende an Land zog. Nach vier Endspiel-Pleiten in Folge, feierte Jahn nun nach dem November-HTT-500-Turniersieg 2019 im La Ville seinen zweiten Titel auf der HTT, und reist als großer Favorit zu den am kommenden Freitag beginnenden OTC Open am Jennerplatz im noblen Wien-Hietzing. “Es war nicht meine beste Partie heute, aber sie war gut genug um den Titel zu gewinnen. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg und auf die kommenden Aufgaben bei den OTC Open”, verabschiedete sich der frischgebackene Flötzersteig Open Champion 2020.

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von Claus Lippert

Mittwoch
12.08.2020, 14:27 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.08.2020, 15:18 Uhr