Jahreszeugnis Carlos Alcaraz: Durchbruch und Thronbesteigung; Sehr gut

Das Tennisjahr des erst 19-jährigen Spaniers Carlos Alcaraz kann eigentlich nur als eine absolute Traumsaison wahrgenommen werden.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 15.12.2022, 14:35 Uhr

© Getty Images
Mit dem Triumph bei den US Open gelang Carlos Alcaraz auch der Sprung an die Spitze der Weltrangliste

Okay, das Ende des Tennisjahres 2022 verlief aufgrund des Bauchmuskeleinrisses vielleicht nicht ganz so wie erhofft, aber insgesamt hat Carlos Alcaraz eine Saison hingelegt, von der andere wirklich nur träumen können. Auch wenn die Verletzung, die sich der junge Spanier beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy zugezogen hatte, eine Teilnahme bei den ATP- und den Davis-Cup-Finals verunmöglichte, gab es mehr als genug zu feiern für den Mann aus der Region Murcia.

Das Erreichen der dritten Runde der Australian Open war dabei pragmatisch gesprochen noch eines der Lowlights, doch schon im Februar beim ATP-World-Tour-500-Sandplatzturnier in Rio de Janeiro gelang dem Iberer sein erster Saisontitel - gleichzeitig war es auch sein erster Triumph bei einem Event dieser Größenordnung. Lediglich eineinhalb Monate später sollte "Carlitos" dann auch der Sprung aufs nächste Level gelingen.

Und zwar im sonnendurchfluteten Miami in Florida. Alcaraz holte sich im Endspiel gegen Casper Ruud den ersten Erfolg bei einem ATP-Masters-1000-Turnier und damit auch gleich seinen ersten Titel auf Hartplatz. Beim europäischen Sandplatz-Frühling fügte der 19-Jährige noch Turniererfolge beim 500er in Barcelona und beim Masters-1000 von Madrid hinzu.

Jüngste Nummer eins seit Einführung des ATP-Rankings

Alexander Zverev war, bevor er im Halbfinale gegen Rafael Nadal seinen folgenschweren Unfall hatte, der große Spielverderber bei den French Open. Alcaraz hielt gegen den großgewachsenen Deutschen zwar recht gut mit, musste sich am Ende jedoch in vier Durchgängen geschlagen geben. Auch in Hamburg (Endspielniederlage gegen Lorenzo Musetti) und Umag (verlorenes Finale gegen Jannik Sinner) reichte es nicht ganz für den vollen Erfolg.

Dann aber, am bis dato historisch negativ behafteten 11. September, der große Triumph in New York: Alcaraz bezwingt Ruud erneut auf Hartplatz in den USA und wird damit zum jüngsten Herren-Grand-Slam-Sieger seit Rafael Nadal 2005 bei den French Open. Gleichzeitig gelingt dem Südwesteuropäer auch der Sprung auf Weltranglistenposition eins, und er ist damit der jüngste Branchenprimus seit Einführung des ATP-Rankings.

Wie also soll man diese enorm wuchtige Spielzeit des auch aktuell noch an Rang eins geführten Teenagers anders bewerten als mit einem "Sehr gut" mit Sternchen? Alcaraz wird, wenn er auch gesundheitlich vom Glück verfolgt werden sollte, aus der modernen Tennisgeschichte nicht mehr wegzudenken sein und seinen Fans noch viele Jahre Freude bereiten.  

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