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Jovanovic & Gräflinger starten siegreich in die HTT Finals

Sowohl der Topfavorit auf den Titel, der Serbe Vuk Jovanovic, wie auch der zweifache HTT US Open Gew...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 24.11.2025, 14:18 Uhr

Sowohl der Topfavorit auf den Titel, der Serbe Vuk Jovanovic, wie auch der zweifache HTT US Open Gewinner Rene Gräflinger haben sich am gestrigen Sonntag mit jeweils klaren Zweisatzsiegen über einen Auftakt nach Maß bei den 35. HTT Finals 2025 im UTC La Ville gefreut. Serbiens Bester auf der HTT, Vuk Jovanovic feierte ohne zu glänzen einen 6:3, 6:2 Erfolg über HTT Australian Open Sieger Theo Strobl, und Kärntens zweifacher HTT Finals-Champion Rene Gräflinger sorgte im letzten Match des zweiten Spieltages mit einem 6:3, 6:3 Erfolg über den 16jährigen Uros Bigic für einen besonderen Sieg. Mehr dazu im Bericht von C.L

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Jovanovic mit Gruselstart bei HTT AO Revanche gegen Strobl

Vom ausgeglichendsten Masters aller Zeiten, schwärmten HTT Experten vor dem Turnier und auch die Stars des Turniers beim gestern Nachmittag am Centercourt stattfindenden traditionellen Finals-Talk. Eine These die sich nach zwei Spieltagen nur anhand der vorliegenden Resultate noch nicht bestätigen lässt. Nach den Zweisatzsiegen von Marlon Warmuth und Luca Vanella zum Auftakt des HTT Saisonfinales am Samstag, war auch Tag 2 geprägt von glatt errungenen Erfolgen der Herren Vuk Jovanovic und Rene Gräflinger. Zunächst kam es am sensationell angerichteten Centercourt zur Neuauflage des heurigen HTT Australian Open finales zwischen Jovanovic und Strobl. Gleich vorweg: Das Match konnte nicht annähernd das halten, was sich alle im Circuit von dieser Spitzenpartie im Vorfeld versprochen hatten. Theo Strobl hatte früher in dieses Match gefunden, und ein leicht gewonnenes Break im allerersten Spiel mit einem soliden Service-Game bestätigt, während Jovanovic einen Gruselstart am Centercourt hinlegte. Unsicher, fahrig, vorallem aber ungewohnt fehlerhaft mit alleine vier unforced errors im ersten Game, das lag wohl auch an einem Jänner-Ereignis, das sich stärker im Gedächtnis des Vuk Jovanovic eingebrannt zu haben scheint, als die HTT Community vermutet hätte. Es war im heurigen Achtelfinale der HTT Australian Open, da vergeigte der junge Serbe eine 4:1 und auch eine 5:2 Führung im dritten Satz, ein echter Alptraum für den 20jährigen.

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Die beiden kuriosen Strobl-Highlights bei seinem Finals-Debüt

Ausgerechnet sein Gegner half Jovanovic dann auf die Sprünge und zurück in dieses Match zweier HTT Finals-Debütanten. Strobl ließ in der Folge ein 40:15 bei eigenem Aufschlag aus, ließ das prompte Re-Break zu, und löste damit ungewollt auch die extreme Verkrampfung beim auf der anderen Seite des Netzes stehenden HTT Erste Bank Open Sieger. Der war zwar nicht zwingend um vieles besser als Strobl, aber plötzlich mit einem 5:2 obenauf. Der insgesamt schwache und von fast 40 unforced errors geprägte erste Durchgang ging dann nach 47 Minuten mit 6:3 an Jovanovic, der auch im zweiten Satz zunächst ein rasches Break zum 1:0 nicht wirklich zu seinem Vorteil nützen konnte. Im vierten Game hatte er schon wieder das Re-Break kassiert, und Minuten später sogar Glück, dass Strobl zwei Gelegenheiten als Rückschläger zum 3:3 leichtfertig liegen ließ. So hatte Jovanovic die Entscheidung herbeigeführt, krallte sich noch die letzten beiden Games, und war nach 1:31 Stunden Spielzeit sehr froh über den Auftaktsieg und weniger glücklich über seine Leistung. “Ich weiß nicht so recht was am Anfang los war, und dann ist mir auch noch das HTT AO Achtelfinale in den Kopf gekommen. Wichtig ist am Ende aber der Sieg”, so Jovanovic. Für die beiden Szenen des Tages sorgte derweil Theo Strobl. Zunächst marschierte er strammen Schrittes und sehr zum Gaudium der Zuschauer schon vor seiner Walk on Court-Anmoderation auf den Platz, und dann gab es noch ein Highlight des 17jährigen aus der Kategorie “was sind das für Schuhe”. In einer vier Minuten-Pause fädelte der HTT AO Champ mitten während eines Games ein eines neues Paar Schuhbänder ein.

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Rene Gräflinger endgültig der neue Angstgegner von Uros Bigic

Geschichten dieser Art hatte das zweite Vorunden-Match der “roten Gruppe” am Sonntag Abend nicht zu bieten. Uros Bigic und Rene Gräflinger hatten den La Ville Centercourt für die Nightsession gebucht, doch nur der 40jährige Routinier aus Ferlach konnte die freie Bühne zur Prime-Time für teils spektakuläres Tennis auch wirklich nützen, während sein aus der Reha kommender Gegner die meiste Zeit des Matches wie ein “Schluck Wasser in der Kurve” wirkte. Emotionslos, beinahe teilnahmslos ergab sich Bigic vor den Augen seiner extra in die Halle gekommenen Fans in die bereits dritte Niederlage gegen Gräflinger in dieser Saison. Drei Mal ohne Chance, drei Mal ohne Satzgewinn, Rene Gräflinger hat sich endgültig zum Angstgegner des Uros Bigic gemausert. Dabei hielt der HTT French Open Finalist die Partie lange Zeit, genauer gesagt bis 3:3, offen. Mit dem ersten Aufschlagverlust nahm der schwarze Sonntag des jungen Serben dann aber seinen Lauf. Gräflinger legte mit einem zweiten Break im Finish nach, und war mit 6:3 nach 35 Minuten längst auf Kurs Auftaktsieg unterwegs. Bigic hingegen stolperte ideenlos durch ein brutales Zwischentief mit sechs in Serie verlorenen Games, und wachte erst bei 3:6, 0:3 wieder auf. In Wahrheit war es aber längst zu spät, auch nachdem der junge Serbe eine künstlerische Pause Gräflingers mit einem Break zum 2:3 nützte.

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Gräflinger mit 14. Sieg bei den HTT Finals nun in den Top Ten aller Spieler mit den meisten Masters-Einzelsiegen

Im Gegenzug hatte sich Bigic wieder selbst ins Abseits befördert, sofort seinen Aufschlag zum 2:4 abgegeben, und seine deutliche und auch verdiente Niederlage beim HTT Finals-Debüt eingeleitet. Gräflinger, an diesem Tag mit einer mehr als soliden Service-Leistung und gewoht spektakulärem Power-Tennis von der Grundlinie mit nicht weniger als 35 abgefeuerten Winnern, ließ nichts mehr anbrennen, und fixierte nach exakt 74 Minuten mit 6:3 und 6:3 einen ganz speziellen Sieg. Mit seinem 14. Einzelerfolg im Rahmen der HTT Finals, zählt der 40jährige Routinier nun zu den Top Ten aller Spieler mit den meisten HTT Finals-Einzelsiegen. Ebenfalls 14 Matcherfolge feierte übrigens der legendäre Bernhard Nagl, der sich 2005 und 2006 zu einem HTT Finals-Titel-Doppelpack aufraffte. Next Stopp in dieser Kategorie ist für Rene Gräflinger übrigens ein weiterer 2facher HTT Finals Gewinner. Lukas Prüger hat in seiner großartigen Karriere 15 Final-Matches gewinnen können. “Eine spannende Statistik, die ich gar nicht so uninteressant finde”, meinte Gräflinger beim Siegerinterview auf diesen Fakt angesprochen. “Ich bin mit meiner Leistung mit Ausnahme eines kleinen Hängers im zweiten Satz zufrieden. Es war ein guter Auftakt in die Finals. Das Halbfinale ist mein Ziel”, so der 40jährige, während Uros Bigic so leise und unbemerkt die Halle verlassen hatte, wie er zuvor am Centercourt aufgetreten war.

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von Claus Lippert

Montag
24.11.2025, 13:48 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2025, 14:18 Uhr