Juan Carlos Ferrero über Alexander Zverev: "Muss sich abseits des Platzes verbessern"

Juan Carlos Ferrero hat sich im Podcast 3iGuales über seinen Ex-Schützling Alexander Zverev geäußert. Der Spanier kritisierte dabei das Verhalten der deutschen Nummer eins abseits des Platzes. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 17.04.2020, 15:42 Uhr

Ex-Trainer Juan Carlos Ferrero sieht vor allem abseits des Platzes Defizite bei Alexander Zverev
Ex-Trainer Juan Carlos Ferrero sieht vor allem abseits des Platzes Defizite bei Alexander Zverev

Die Zusammenarbeit endete abrupt, nachdem Juan Carlos Ferrero und Alexander Zverev zwischen 2017 und 2018 acht Monate gemeinsam auf der Tour unterwegs waren. Zverev bemängelte fehlenden Respekt von Seiten seines Coaches, dieser wiederum beklagte, sein deutscher Schützling habe die Regeln der Zusammenarbeit nicht länger eingehalten. Dennoch beteuerten beide Seiten, "im Guten auseinandergegangen zu sein." 

Nichtsdestotrotz hatte der spanische Coach nach der Trennung betont, dass Alexander Zverev vor allem die Konstanz und die mentale Stärke fehlten, um auch auf Grand-Slam-Niveau Erfolge einzufahren. Bis zu den Australian Open in diesem Jahr war der Weltranglisten-Siebente nicht über das Viertelfinale bei einem Major hinausgekommen, obgleich er bei seinem Sieg bei den Nitto-ATP-Finals 2018 bewiesen hatte, dass er es mit den ganz Großen des Sports mehr als aufnehmen kann. 

Nun äußerte sich Ferrero im Podcast 3iGuales erneut über seinen ehemaligen Schützling - und erneut sieht er einige klare Defizite bei Zverev: "Früher ist er im gleichen Spiel oft stark hin- und hergeschwankt. Ich glaube, dass er deshalb noch kein Grand Slam gewinnen konnte. Diese Unkonstanz führt dazu, dass er im fünften Satz Kopf oder Zahl spielt." Immer wieder musste Zverev nämlich bereits früh in den Turnieren lange am Platz stehen. Eine Schwäche, die er nun erst bei den Australian Open in den Griff zu bekommen schien, als er regelrecht durch die ersten Runden stürmte. 

"Es gab Proteste, Wut, Stopps, Ablenkungen"

Laut Juan Carlos Ferrero gäbe es bei Alexander Zverev vor allem abseits des Platzes einiges an Verbesserungspotential: "Ich sah ihnen zu, wie sie auf Instagram herumtollten und nicht an Tennis dachten, wie es in unserer Zeit der Fall war. Zverev war zum Beispiel drei Stunden auf dem Platz, konnte aber anderthalb Stunden lang kein qualitativ hochwertiges Training durchführen. Es gab Proteste. Stopps. Wut. Ablenkungen", konstatierte Ferrero. Insbesondere die sozialen Netzwerke wären den Spielern mehr Fluch als Segen. Dies hatte auch Zverev am Rande der Australian Open festgestellt und gleichzeitige versichert, seinen Umgang mit Social Media verbessern zu wollen. 

Um den letzten Schritt an die absolute Weltspitze zu gehen, braucht es also vor allem abseits des Turnierbetriebs eine Steigerung bei Zverev - und auch seinen Kollegen. "Um Federer, Nadal oder Djokovic zu besiegen, müssen sich Zverev und die anderen Jungs, die nach ihnen kommen, abseits des Platzes verbessern: vom Essen bis zur Fitness", zitierte Ubitennis.com den French-Open-Sieger von 2003. 

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von Michael Rothschädl

Freitag
17.04.2020, 17:25 Uhr
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