Kasachstan schreibt Geschichte, Aussies, USA, Schweden führen

Kasachstan und Rumänien entschieden ihre Duelle am zweiten Tag. In Australien, Schweden und Kolumbien bleibt es spannend.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 19.09.2010, 08:55 Uhr

Kasachstan und Rumänien haben in den Play-Offs zur Davis-Cup-Weltgruppe jeweils kurzen Prozess gemacht. Kasachstan führt nach dem Doppel gegen die Schweiz ebenso uneinholbar mit 3:0 wie Rumänien gegen Ecuador. Damit spielen beide Teams im nächsten Jahr in der Weltgruppe - für Kasachstan ist das eine Premiere.

Kasachstan zum ersten Mal in der Weltgruppe

Das kasachische Team schrieb im Astana National Tennis Center Geschichte. Nach dem 6:4, 6:4, 6:3-Sieg von Andrey Golubev und Yuriy Schulkin gegen das Schweizer Doppel Stanislas Wawrinka/Yves Allegro steigt Kasachstan zum ersten Mal in die Weltgruppe auf. Nach nur einer Stunde und 48 Minuten war der Erfolg und damit die 3:0-Führung perfekt.

Die Schweizer, die in der ersten Runde mit 1:4 an Spanien gescheitert waren und deswegen in die Play-Offs mussten, enttäuschten ohne ihren Star Roger Federer auf ganzer Linie. US-Open-Viertelfinalist Stanislas Wawrinka (ATP 20) konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Einen Tag nach seinerFünfsatz-Niederlage gegen den Weltranglisten-81. Mikhail Kukushkinvergeigte Wawrinka auch das Doppel an der Seite von Yves Allegro. Den beiden Schweizern war die Nervosität anzumerken, sie leisteten sich insgesamt acht Doppelfehler. Golubev und Schukin spielten dagegen extrem konzentriert, nutzten sechs ihrer neun Breakbälle und gewannen problemlos.

Auch Rumänien mit glattem Erfolg

Ebenfalls in drei Sätzen setzten sich die Rumänen Victor Hanescu und Horia Tecau gegen das ecuadorianische Doppel Ivan Endara/Giovanni Lapentti durch. Nach den Einzelsiegen von Hanescu gegen Endara und Adrian Ungur gegen Lapentti steht es auch in diesem Duell 3:0. Rumänien kehrt damit nach einjähriger Abstinenz in die Weltgruppe zurück. Wie Kasachstan nutzten auch die Rumänen in Bukarest ihren Heimvorteil und dürfen sich im nächsten Jahr wieder mit den besten Teams der Welt messen.

Indien verkürzt

Für Indien besteht die Chance auf die Weltgruppe immer noch. Das indische Doppel Mahesh Bhupathi/Leander Paes holte seinen 25. Davis-Cup-Sieg und verkürzte damit gegen Brasilien auf 1:2. Gegen das Duo Marcelo Melo und Bruno Soares siegten die beiden Inder souverän mit 6:4, 7:6 (5), 6:1. Zuvor hatten die Gastgeber ihre beiden Einzel am Freitag verloren und standen daher unter Druck. In den beiden Einzeln am Sonntag trifft Somdev Devvarman auf Thomaz Bellucci und Rohan Bopanna auf Melo.

Australien und Schweden fehlt noch ein Punkt


Sowohl Australien als auch Schweden fehlt nach Tag zwei nur noch ein Sieg zur Weltgruppen-Qualifikation. Paul Hanley und Lleyton Hewitt setzten sich gegen Ruben Bemelmans und Olivier Rochus ganz klar in drei Sätzen durch. Heftiger Regen verhinderte vorerst einen plangemäßen Start von Tag drei, eine Hiobsbotschaft erreichte Australiens Team-Kapitän John Fitzgerald aber bereits: Lleyton Hewitt, der sowohl im Einzel als auch im Doppel gesiegt hatte, kann zu seinem zweiten Einzel gegen Olivier Rochus wegen einer Verletzung an der rechten Hand nicht antreten. Sein Ersatzmann ist Peter Luczak. Sollte der verlieren, käme es zum entscheidenden Duell zwischen "Aussie" Carsten Ball und Steve Darcis.

Im schwedischen Lidköping sorgten Simon Aspelin und Robert Lindstedt im Duell mit Italien für den zweiten Punkt der Gastgeber. In einem mitreißenden Doppel bezwangen sie Simone Bolelli und Potito Starace nach 4:26 Stunden und 0:2-Satzrückstand noch mit 5:7, 6:7 (0), 7:6 (4), 6:3, 7:5. Robin Söderling kann im ersten Einzel von Tag drei das Duell mit einem Sieg gegen Starace entscheiden.

USA und Israel führen 2:1

Ebenfalls nur noch einen Einzel-Sieg benötigen die USA in Kolumbien und Israel gegen Österreich. Mardy Fish und John Isner bewiesen für die Amerikaner in Bogota kühlen Kopf und besiegten Carlos Salamanca und Robert Farah im Doppel in vier Sätzen. Am Sonntag kann Mardy Fish mit einem Sieg gegen Santiago Giraldo nicht nur den Weltgruppen-Einzug für die USA perfekt machen, sondern auch ein wenig Geschichte schreiben. Zuletzt hatte Pete Sampras 1995 im Davis-Cup-Finale gegen Russland drei Punkte für sein Land geholt.

In Israel war am Samstag wegen des Jom-Kippur-Feiertages Pause, am Sonntag muss Jürgen Melzer sein Land bei 1:2-Rückstand gegen Dudi Sela vor einer Niederlage bewahren. Wer das abschließende, womöglich entscheidende Einzel gegen Harel Levy bestreiten wird, steht noch nicht fest.

(Text: cf; Foto: GEPA pictures/Andreas Pranter)

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Sonntag
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