Kein Zverev, kein Problem: Überzeugender Davis-Cup-Sieg in Ungarn

Das deutsche Davis-Cup-Team qualifiziert sich ohne Alexander Zverev für die Gruppenphase. Teamchef Michael Kohlmann kann sich auf seine Stammbesetzung verlassen.

von SID
zuletzt bearbeitet: 04.02.2024, 13:55 Uhr

Jan-Lennard Struff trifft in Melbourne auf einen Bekannten
© Getty Images

Alexander Zverev schickte Glückwünsche von der Cote d'Azur ins 1000 Kilometer entfernte Tatabanya. "Well done boys" - gut gemacht! Tatsächlich hatten seine Teamkollegen beim kniffligen Auswärtstrip in Ungarn das Ticket für die Gruppenphase im Davis Cup erstaunlich souverän gelöst. Zverev durfte in seiner Wahlheimat Monaco beim Basketball entspannen. Die Arbeit verrichteten andere.

"Wir sind unglaublich erleichtert, vor allem ich", sagte Michael Kohlmann nach dem 3:2. Die angebliche Favoritenrolle hatte den Teamchef schlecht schlafen lassen, denn: "Nach der Absage von Sascha (Zverev, d.Red.) fand ich, dass das eine Partie auf Augenhöhe war."

Weil sich Kohlmann jedoch auf seine Stammbesetzung mit dem starken Doppel Kevin Krawietz/Tim Pütz sowie Jan-Lennard Struff verlassen konnte und auch Dominik Koepfer überzeugte, lebt der Traum vom ersten deutschen Davis-Cup-Titel seit 1993. Im September (10. bis 15.) geht die Reise weiter. Das Ziel: Die Finalrunde der besten acht Teams im November in Malaga. Möglichst wieder mit Alexander Zverev.

Zverev: 2024 noch mal im Davis Cup dabei?

Ob sich der Hamburger jedoch Zeit für den Davis Cup nimmt, ist ungewiss. Zumal nach dem vollgepackten Sommer mit den French Open, Wimbledon, Olympia und den US Open im Herbst noch ein Highlight auf Zverev wartet: Ende September steht der Laver Cup auf dem Programm. Diesmal findet Roger Federers lukratives Show-Event in Berlin statt. Das wird sich Zverev nicht entgehen lassen.

Gut möglich also, dass Struff, Koepfer und Co. auch die nächste Runde ohne ihre Nummer eins meistern müssen. In Ungarn schöpften sie Zuversicht. "Das war ein schwieriges Auswärtsspiel hier vor 6500 Zuschauern", sagte Struff. Der Routinier hatte beim 6:3, 6:2 gegen den Weltranglisten-213. Mate Valkusz den entscheidenden dritten Punkt geholt. Zuvor waren auch Koepfer und das Doppel erfolgreich gewesen.

Struff (33) lobte: "Wir haben ein tolles Team. Dommi hat überragend gespielt, Pützi und Kevin haben überragend gespielt. Das inspiriert." Auch Kohlmann konstatierte zufrieden: "Das Doppel hat uns wie häufig schon getragen, der Sieg hat Struffi Rückenwind gegeben. Er hat gezeigt, warum er zu Recht zu den Top 30 gehört."

Im Davis Cup hat Struff häufig Führungsstärke bewiesen, für einen ernsthaften Anlauf auf den Titel braucht er jedoch Zverev an seiner Seite. Auf den Olympiasieger in der Form des Halbfinals der Australian Open könnte kein Team der Welt problemlos verzichten. Das Dilemma: Je weiter Zverev bei den Höhepunkten im Sommer kommt, desto unwahrscheinlicher wird sein Einsatz.

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Sonntag
04.02.2024, 14:35 Uhr
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