Kinder an die Macht beim HTT Oktober Future
Tour-Neuling Noah Willeit hat am Dienstag Abend das mit 40 Siegpunkten dotierte Oktober Future Turni...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
02.10.2025, 15:18 Uhr
Tour-Neuling Noah Willeit hat am Dienstag Abend das mit 40 Siegpunkten dotierte Oktober Future Turnier der Kategorie 1 beim TC Terra Rossa gewonnen, und damit ein perfektes HTT-Debüt im Erwachsenen-Tennis hingelegt. Der 14jährige vom SKVS Flötzersteig rang in einem 2:40 Stunden dauernden und im Finish hoch dramatischen Endspiel des 45. HTT Future-Saison-Turniers den gerade einmal 12 Jahre jungen südamerikanischen Sandplatz-Floh Francisco Sosa-Grassi mit 7:6, 5:7, 12:10 nieder, und katapultierte sich mit einem Schlag unter die Top 500 des HTT Computer-Rankings. Ein Bericht von C.L
Willeit als 970. Turniersieger der HTT-Geschichte und Sosa-Grassi verpasst ersten HTT Titel für Uruguay
Auf Nachfrage in der HTT Statistik-Abteilung gab es am gestrigen Mittwoch drei für diesen Artikel ganz wichtige Informationen. Zunächst einmal verlautbarte das seit 1990 lückenlos geführte HTT-Archiv, dass Tour-Newcomer Noah Willeit bei seinem Oktober-Future-Erfolg in der Rosensteingasse zum 970. Turniersieger der HTT Geschichte avancierte. So weit so gut! Bemerkenswert war aber auch jene Info aus der mit Zahlen, Daten und Fakten aufgemotzten HTT-Abteilung, die für das 35jährige Bestehen von Österreichs größter Breitensport-Tennisserie bislang Turniersieger aus nicht weniger als 48 verschiedenen Nationen aus allen Teilen und Kontinenten dieser Welt vermeldete. Und beinahe wäre am Dienstag Abend Nation Nr. 49 hinzu gekommen, wenn nämlich Temperamentbündel Francisco Sosa-Grassi im hoch spannenden und alles entscheidenden Match-Tiebreak bei einem seiner zwei Matchbälle das bessere Ende für sich gehabt hätte. Dann wäre nach Brasilien, Argentinien und Bolivien mit Uruguay das vierte südamerikanische Land und die wie erwähnt insgesamt 49. Nation in den HTT Siegerlisten verewigt gewesen.
13,25 Jahre – das rekordverdächtige Durchschnittsalter im Halbfinale des Oktober Future Turniers 2025
Die beiden HTT-Junioren (aktuell unter den Top 35 der HTT Jugendrangliste geführt), waren am Ende des 1.440sten Sandplatzturniers der HTT Geschichte sowas wie die Speerspitze der immer rascher und intensiver nach Oben drängenden Jugend. Im Semifinale des Terra-Rossa-Futures sorgten Willeit, Sosa-Grassi, und die beiden Halbfinalisten Janko Crnogorac und Igor Maelson für das blutjunge und rekordverdächtige Durchschnittsalter von 13,25 Jahren. Was auf die gezeigten Leistungen an diesem letzten September-Wochenende aber keinen Einfluss hatte. Ab dem Halbfinale gab es großartiges Jugendtennis zu sehen, und auch die finale Entscheidung am Dienstag Abend unter Flutlicht hatte sehenswerte Filzkugel-Artistik zu bieten. Auch wenn Willeit und Sosa-Grassi nicht über die gesamten 160 Minuten auf Anschlag agierten, so war der finale Showdown um den 148. HTT Saisontitel durchgängig ein attraktiver und mitreißender Schlagabtausch der beiden HTT-Junioren.
Oktober Future bei Terra Rossa endet mit Match-Tiebreak-Krimi
Alleine 1:23 Stunden dauerte Durchgang Nummer 1, ehe sich Willeit nach starkem Beginn samt 3:0 Führung, und zwischenzeitlichem 4:5 und 5:6 Rückstand den Tie-Break zur 1:0 Satzführung sichern konnte. Das gleiche Bild in Satz Nr. 2, der zwar “nur” 56 Minuten dauerte, aber kaum weniger spannend über die Bühne ging. Diesmal führte der Sandplatzwüler aus Uruguay mit 4:1, servierte zudem bei 5:3 auf den Satzausgleich, musste aber letztlich über die volle Distanz, und auch ein Break im letzten Game realisieren, um mit 7:5 den Match-Tiebreaker zu erreichen. Dort war dann die Spannung in der kühlen Hernalser Abendluft zum Greifen, zumal sich die beiden Youngsters im Finish gegenseitig nichts schuldig blieben. Matchbälle auf beiden Seiten, das war ein fulmianter Krimi, nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für die mitfiebernden Eltern. Am Ende hatte sich Noah Willeit seine zwei Jährchen mehr an Lebenserfahrung zu Nutze gemacht, vielleicht aber auch von seiner Coolness profitiert, die der 14jährige Flötzersteiger auf dem Platz und auch außerhalb des Courts während des letzten September-Weekends ausstrahlte, während Sosa-Grassi seine südamerikanischen Wurzeln in vielen Szenen nicht verleugnen konnte. Gefühlsregungen beim Sieger waren hingegen Mangelware. Mit dem Temperament eines Melancholikers und dem knappsten aller Kommentare auf die Frage, wie sehr er sich denn über diesen Titel beim HTT-Debüt freuen würde”, antwortete er mit “sehr”, ehe er sich in die kalte Hernalser Nacht verabschiedete.
