Monfils vor heikler Operation
Sein Coach Patrick Chamagne blickt der sportlichen Zukunft des dunkelhäutigen Tour-Showmans wenig optimistisch entgegen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
04.10.2012, 23:40 Uhr

Fast vier Monate hatteGael Monfilsnach seinem Auftakt-Aus in Nizza Ende Mai pausieren müssen. Nach nur zwei Turnieren (Halbfinale in Metz und Viertelfinale in Bangkok) ist sein Comeback auch schon wieder beendet. Der Franzose konnte zum mit Spannung erwarteten Erstrunden-Match in Tokio gegen Olympia- und US-Open-SiegerAndy Murraynicht mehr antreten. Und noch viel schlimmer: Dem 26-Jährigen droht nun eine sehr heikle Operation an seinem lädierten rechten Knie.
„Die Kniescheibe ist das Problem“
„Es sind immer und immer wieder die gleichen Schmerzen: Bei seitlichen Bewegungen leidet er. Der Einriss in der Kniescheibe ist das Problem“, erklärte Monfils’ neuer Betreuer Patrick Chamagne gegenüber der französischen Sportzeitung „L’equipe“: „Wir haben absolut keine Ahnung, ob eine Operation den gewünschten Effekt hat. Sicher ist nur, dass wir eine Vielzahl von Stellungnahmen in verschiedenen Ländern einholen werden, um uns einen Überblick zu verschaffen und zu wissen, welche Entscheidung wir treffen.“
„Mehr in einem Loch drinnen, als jeder andere“
Murray wurde übrigens gar mit einem Riss in der Kniescheibe geboren, doch beim Schotten liegt der Fall weitaus weniger schlimm. „Gael ist in einem Loch drinnen, aber mehr als jeder andere, der Tennis spielen möchte“, so Chamagne. „Wenn er danach weiterspielen könnte, hat er mir versichert, dass er operieren gehen wird.“ Doch die ersten ärztlichen Prognosen klingen nicht allzu positiv…
Sechs Monate Tennis-Pause?
Dr. Alain Simon, der frühere Arzt von Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft, spricht etwa von „zwei Möglichkeiten: 1.) Die Kniescheibe schmerzt, wenn der Druck vorbei ist, aber der Knorpel darunter ist nicht beschädigt. Dann reicht’s, alles mit Schrauben zu fixieren. 2.) Die Kniescheibe schmerzt und der Knorpel ist beschädigt. Dann ist alles unendlich komplizierter und ernst, dann müsste man das Gelenk dauerhaft mit Schrauben fixieren.“ Die Folge dessen: „Eine Heilung dauert drei Monate, inklusive Reha wäre es nach rund sechs Monaten wieder möglich, zu spielen. Aber der Eingriff bedeutet keine Garantie für das gewünschte Resultat.(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures/ Matthias Hauer)