Krawietz ist der kleine Isner

Junior-Version von Isner gegen Mahut: Kevin Krawietz gewinnt den kleinen Marathon und steht in Runde zwei.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 28.06.2010, 20:35 Uhr

Zugegeben, das Match dauerte keine elf Stunden, nur drei Sätze statt fünf, und für ein70:68 im entscheidenden Durchganghat es auch nicht ganz gereicht. Dennoch: Kevin Krawietz hat in einer bemerkenswerten Kampf- und Ausdauerleistung beim Junioren-Grand-Slam in Wimbledon die zweite Runde erreicht. Nach zwei Stunden und 36 Minuten setzte er sich mit 3:6, 6:3 und 16:14 gegen den Amerikaner Mitchell Krueger durch.

Dabei erwischte der Coburger keinen guten Start: Anfangs den Service abgegeben und dem hinterhergelaufen - erfolglos, der erste Satz ging mit 6:3 an den US-Amerikaner. Zweiter Satz, und umgekehrtes Bild. Diesmal konnte sich der 18-jährige Deutsche gleich zu Beginn das Break ergattern und hielt es diesmal seinerseits bis zum Ende des Durchgangs aufrecht - 6:3 im Zweiten für Krawietz.

Ganz anders das Spiel im entscheidenden dritten Satz: Bis zum Stand von 7:7 - auch bei den Junioren wird in Wimbledon ohne Tiebreak gespielt - erspielte sich keiner der beiden Kontrahenten einen Breakball, jeder verbuchte seine Aufschlagspiele souverän auf dem eigenen Konto. Plötzlich, eine kleine Schwäche bei Krueger, dem Nicolas Mahut dieses Junioren-Marathons - 0:40, drei Breakchancen, bereits eine davon war genug: Kevin Krawietz, der kleine Isner, der die für ein Juniorenmatch beachtliche Zahl von 17 Assen schlug, ging 8:7 in Führung und servierte erstmals zum Satzgewinn. Doch Krueger gelang sofort das Rebreak und der Ausgleich zum 8:8. Doch die Konzentration des Amerikaners bröckelte: Immer wieder erspielte sich Krawietz Breakchancen, immer wieder rettete sich der Amerikaner mühsam ins nächste Spiel. Der Bayer hingegen behielt die Nerven, wartete geduldig auf seine Chance. Im 29. Spiel war es dann soweit - Break für den Deutschen, das 30. Spiel machte mit 16:14 den Einzug in die zweite Runde perfekt. Dort trifft Krawietz auf Benjamin Mitchell aus Australien.

Heller: Volle Konzentration auf das Doppel

Peter Heller, der Doppelpartner von Kevin Krawietz, musste bereits Samstag die Segel streichen.In Runde eins unterlag er dem Russen Mikhail Biryukovmit 4:6, 6:3, 5:7. Das heißt, dass Peter Heller sich nun komplett auf das Doppel mit dem Wimbledon-Titelverteidiger Krawietz konzentrieren kann. Die beiden deutschen Youngsters (an fünf gesetzt) hoffen auf eine Steigerung des Erfolges von den French Open. Dort haben sie in diesem Jahr bereits gemeinsam das Halbfinale erreicht.(Text: sg, Foto: J. Hasenkopf)

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