Laver Cup 2023: Die sechste Ausgabe wird die schwierigste

Die Mannschaft ist der Star. Dieses Motto gilt in diesem Jahr beim Laver Cup sowohl für das Team Europa wie auch für das Team Welt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.09.2023, 20:37 Uhr

Vancouver begrüßt am kommenden Wochenende den Laver Cup
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Vancouver begrüßt am kommenden Wochenende den Laver Cup

Die Idee, den Laver Cup in diesem Jahr in Vancouver auszutragen, gründete sich ursprünglich natürlich auf der Annahme, dass mit Félix Auger-Aliassime und Denis Shapovalov zwei Lokalmatadore zur Verfügung stehen, die endlich ihr großes Potenzial erfüllen. Gerade „FAA“ hatte ja in der vergangenen Saison endlich den Bann gebrochen, nach vielen vergeblichen Anläufen nicht nur ein, sondern gleich vier Turniere gewonnen.

Lang ist es her. In der laufenden Spielzeit jedenfalls wechseln sich schlechte Form und Verletzungen bei Auger-Aliassime ab. Oder bedingen einander. Dennoch steht Félix im Team Welt, während Kumpel Denis nur privat Erfolgserlebnisse zu verbuchen hat. Wie die Verlobung mit Mirjam Björklund.

Aber gut: Irgendjemand muss es ja machen. Und dankenswerterweise aus Sicht der Veranstalter um Roger Federer hat Milos Raonic ja noch einmal ein Comeback gestartet. Und Ben Shelton das Halbfinale der US Open erreicht. Dazu noch eine US-amerikanische Armada mit Taylor Fritz, Tommy Paul, Frances Tiafoe: Das kann Spaß machen für die Mannen von John McEnroe, die im vergangenen Jahr in London erstmals die Europäer schlagen konnten. Francisco Cerundolo darf für ganz Südamerika spielen, als Ersatz stünde auch Chris Eubanks bereit.

Tsitsipas muss verletzt absagen

Dort aber schaut es richtig mau aus. Denn die drei aktuell besten Spieler sind in Vancouver nicht mit dabei: Novak Djokovic, Carlos Alcaraz und Daniil Medvedev. Auch Holger Rune, der die letzten Wochen aber ohnehin nichts getroffen hat, ist raus.

Bleiben mit Andrey Rublev und Casper Ruud nachd er kurzfristigen verletzungsbedingten Absage von Stefanios Tsitsipas nur noch zwei Top-Ten-Spieler, ergänzt um die Entertainer Gael Monfils und Alejandro Davidovich-Fokina und den soliden Hubi Hurkacz. Ach, ja: Arthur Fils hat der späte Ruf des Kapitäns Björn Borg auch noch erreicht.

Zverev spielt lieber in Chengdu

Das ist grundsätzlich alles ganz lässig. Aber eben auch die erste richtige Bewährungsprobe für die Veranstaltung, die bislang von der Präsenz von Roger Federer gelebt hat. Auch noch in Boston 2021, als der Maestro gar nicht spielen konnte, aber mit lädiertem Knie dennoch wenigstens als Fan im Bundesstaat Massachusetts aufschlug.

Aus deutscher Sicht ist es etwas verwunderlich, dass Alexander Zverev zu keinem Zeitpunkt als Teil von Team Europa auf dem Zettel stand. Denn im kommenden Jahr gastiert der Laver Cup erstmals in Europa - nämlich in Berlin. Da hätte ein Auftritt in Kanada von Zverev, der ja ein Urgestein dieses Events ist, als Werbemaßnahme (und auch sportlich) nicht geschadet. Stattdessen startet Zverev in Chengdu. Hmm.

von Jens Huiber

Mittwoch
20.09.2023, 07:57 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.09.2023, 20:37 Uhr