Laver Cup, Davis Cup, ATP Cup: Was bleibt? Wer muss weichen?

Die vierte Ausgabe des Laver Cups ist Geschichte, die dritte des ATP Cups steht Anfang kommenden Jahres an. Dazwischen wird noch das Finalturnier im Davis Cup ausgetragen. Kann das so weitergehen?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.09.2021, 06:34 Uhr

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Novak Djokovic hat mit Serbien schon den ATP Cup geholt
© Getty Images
Novak Djokovic hat mit Serbien schon den ATP Cup geholt

Sollte Novak Djokovic noch ausgedruckte Briefe verschicken und es großen Fußballvereinen gleich getan und seine größten Erfolge im Briefkopf vermerkt haben, dann stünden da auch Siege mit Serbien im Davis Cup und beim ATP Cup, vielleicht ist auch noch der Triumph mit Team Europa beim Laver Cup 2018 in Chicago vermerkt. Viel Geld sollte man allerdings nicht darauf setzen, dass der beste Spieler der Welt in naher Zukunft bei den Team-Wettbewerben noch einen draufsetzen wird. Aus verschiedenen Gründen.

Da wäre zunächst einmal das Finalturnier im Davis Cup, dessen erste Phase für Serbien in Innsbruck beginnt. Djokovic und Co. sind in eine Gruppe mit Österreich und Deutschland gelost worden. Die Vorfreude auf ein Gipfeltreffen der Spitzenfachkräfte Djokovic, Alexander Zverev und Dominic Thiem war groß. Stand jetzt wird aber wohl keiner der drei Genannten in Innsbruck aufschlagen. Thiem ist verletzt, Djokovic und Zverev haben ob des Termins Ende November keine Lust. Außerdem gefällt der deutschen Nummer eins das Format nicht.

Kann der Davis Cup ohne die besten Spieler der Welt überleben? Wohl kaum. Bei der Premiere vor zwei Jahren in Madrid hat sich Djokovic noch überreden lassen, an den Start zu gehen. Voll waren die Tribünen aber nur bei den Matches der Spanier um Rafael Nadal, die dann auch den Titel holten. Aber auch der wird in diesem Jahr verletzungsbedingt fehlen.

Medvedev, Zverev, Tsitsipas 2022 in London

Der Laver Cup böte den Vorteil, nur über ein langes Wochenende gespielt zu werden, auch wenn die Teams schon in den Tagen vor dem Start der Matches fleißig trainiert haben. Novak Djokovic hat in diesem Jahr geschwänzt, warum genau, wurde nicht thematisiert. Das Verhältnis mit Roger Federer, auf dessen Idee der Laver Cup gründet, ist bekanntlich nicht das Beste, vielleicht war die Konzentration aber auch nur strikt auf den (Golden) Grand Slam gerichtet.

Die Veranstaltung in Boston hat die Fans trotz der Überlegenheit der europäischen Gäste gut unterhalten. Und vielleicht haben Daniil Medvedev, Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas mittlerweile auch so viel Renommee aufgebaut, dass die Youngster die Veranstaltung tragen. Im kommenden Jahr geht es nach London in die O2 Arena, die mit den ATP Finals mit Spitzentennis ja über mehr als eine Dekade verwöhnt wurde. Der Vergleich der Attraktivität mit dem Davis Cup Finale würde derzeit zugunsten des Laver Cups ausfallen, der ordentliche Termin hilft dabei.

Djokovic gewinnt mit Serbien Premiere des ATP Cups

Wenn es aber um die Ansetzung eines Wettbewerbs geht, dann ist der ATP Cup, obwohl erst zweimal ausgetragen, ungeschlagen. 2020 wurde die Premiere zum Fest, auch dank Novak Djokovic und der vielen serbischen Fans. Ein Jahr später kamen die Teilnehmer fast direkt aus der Quarantäne, gespielt wurde ausschließlich in Melbourne vor schütterer Kulisse. Was schon deutlich weniger Spaß gemacht hat.

Die Aussichten für Ausgabe drei sind nachhaltig unklar, noch steht nicht fest, unter welchen Bedingungen die Spieler Ende 2021 oder Anfang des neuen Jahres in Australien einreisen dürfen. Müsste man eine Zukunftsprognose abgeben, dann wird der ATP Cup in Zukunft das attraktivste Teilnehmerfeld anziehen. Und damit auch die besten Karten für einen langen Fortbestand haben.

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von Jens Huiber

Donnerstag
30.09.2021, 19:10 Uhr
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