Letztes HTT Saison-Masters mit Hochglanz-Line-Up
Wenn draußen das Laub von den Bäumen fällt, die Nächte täglich gefühlt schon am späten Nachmittag an...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
08.11.2025, 15:18 Uhr
Wenn draußen das Laub von den Bäumen fällt, die Nächte täglich gefühlt schon am späten Nachmittag anbrechen, und am guten alten klassischen Abreißkalender nur noch wenige Blätter hängen, dann ist der November ins Land gezogen, und mit ihm die wohl entscheidendste Zeit des Tennisjahres. Schon heute in genau zwei Wochen, werden die Top 8 der HTT bereits im feinen Zwirn den Centercourt in einen Laufsteg verwandeln und eine richtig gute Figur abgeben, ehe kurz darauf die Jagd nach dem wichtigsten und prestigeträchtigsten Titel des Jahres bei den HTT Finals starten wird. Und dieses stets glamouröse Saison-Finale der Jahresbesten, wird auch der Grund für das bombastisch anmutende Line Up beim aktuell im La Ville laufenden 29. November Masters Series 1000 Turnier mit sieben Spielern aus den aktuellen Top Ten sein. Ein Bericht von C.L
Die Finals-Aspiranten, und warum sie an diesem Wochenende im UTC La Ville beim November Masters Series 1000 Turnier aufschlagen
Die ganze Saison lang, tümpeln die HTT Masters Series Events mit mageren Teilnehmerfeldern und einer ausgedünnten Star-Dichte vor sich hin. Ausgerechnet das letzte der acht HTT Saison-1000er, nämlich die traditionsreiche Hallenveranstaltung “November Masters Series 1000” in ihrer 29. Auflage im Union Tennis Center La Ville, bricht aus der Misere und Reihe von enttäuschenden Masters-Turnieren aus. Der Grund liegt wie schon erwähnt mit den nahenden HTT Finals auf der Hand. Die einen holen sich kurz vor dem großen finalen Showdown noch ein wenig Spielpraxis und den letzten Feinschliff, die anderen nützen das 710. Hallenturnier der HTT Geschichte für einen Fitness-Test unter Wettkampfbedingungen mit starken Gegnern, während wiederum ein Teil der Topspieler vorallem wegen eines Grundes, den Weg in die Kirchfeldgasse in Wien Liesing auf sich nimmt. Die Not nach wichtigen Ranglisten-Punkten ist groß, die Angst vor dem Scheitern in letzter Sekunde, es nicht ins elitäre Achterfeld der Finals zu schaffen, ebenso. Und so sind sie allesamt da, die Kotzaureks, die sich den übers Jahr erarbeiteten Punktepolster von den Verfolgern nicht mehr abjagen lassen wollen, und auf Nummer sicher gehen. Die Gräflingers und Mustafics, die den Atem der im ‘Race to La Ville heranbrausenden Verfolger längst spüren. Die Romeros & Konsorten aus der Rubrik “Underdogs”, die sich das ganze Jahr bereits mühsam am Punktesammeln betätigen, und nun das große Saisonziel knapp vor Augen haben. Und schließlich noch die Strobls dieser Welt, die von den Außenseitern überholt, den Sprung zum HTT Season Finale im letzten Moment doch noch realisieren wollen.
Doppelfeld beim letzten Saison-1000er wird zum echten Hingucker
Und so sind sie plözlich alle da, und das November Masters Series 1000 Turnier so gut besetzt, wie kein anderes HTT 1000er-Turnier in diesem Jahr. Marlon Warmuth, der Sieger der letzten beiden HTT Masters Series 1000 Events, weilt dieser Tage bei den österreichischen Hallenstaatsmeisterschaften im steirischen Bad Waltersdorf. Der Rest der Top Ten ist aber im La Ville, mit sieben Akteuren im Einzel, und dem HTT French Open Sieger Luca Vanella aus Italien und dem serbischen HTT Erste Bank Open Champion Vuk Jovanovic gemeinsam im Doppel. Apropos Doppelbewerb. Der wird mit einem überragenden Line Up auch zum echten Hingucker. Mit dem ehemaligen ATP Spieler Alexander Sikanov, mit HTT Wimbledonsieger Wenzel Graski, mit dem erfolgreichsten HTT Doppelspieler der letzten Jahre Christoph Csar, oder mit HTT FO Doppelfinalist Julian Jelinek, ist Toptennis auf allerhöchstem Niveau vorprogrammiert. Ebenso fix ist, dass bei der Vielzahl an hervorragenden Tennisspielern, jeder der fünf Turniertage bis zu den Finali am Dienstag mit einem ansprechenden und höchst attraktiven Tages-Spielplan aufwarten wird können.
Gräflinger, Strobl, Strutzenberger, Stars siegen zum Auftakt
So auch der gestrige Eröffnungstag, an dem sich Theo Strobl ein kaum mehr erwartetes Stelldichein auf der HTT gab, und mit dem ersten Antreten seit seinem achtelfinalen HTT French-Open-Aus, sein Comeback auf der HTT feierte. Das tat der 17jährige standesgemäß mit einem glatten 6:0, 6:3 Erfolg über einen diesmal beim Aufschlag zu harmlosen Manuel Plank. Um sich zum sechsten Mal für die Finals zu qualifizieren, und womöglich nach dem dritten Titel nach 2022 und 2023 greifen zu können, ist auch Kärntens HTT-Aushängeschild Rene Gräflinger dieser Tage an den Altmannsdorfer Ast gereist. Platz 7 im Live-Ranking, nur wenige Punkte vor der heranziehenden Konkurrenz waren dem 40jährigen Ferlacher dann doch zu unsicher. Die ersten 90 Punkte für das Erreichen des Achtelfinales hat Gräflinger am Freitag Abend mit einem 6:2, 6:0 über den jungen Slowaken Michal Zeman eingeholt. Das Match des Abends, und am Ende auch das ausgeglichendste Spiel des ersten Tages lieferten sich der Ukrainer Danil Yefimov und HTT Laver Cup Sieger Florian Strutzenberger. Erst nach zweieinhalb aufregenden und abwechslungsreichen Stunden Spielzeit und zwei Tie-Breaks, hatte sich Strutzenberger ins Achtelfinale “geschwitzt”. Im ersten Satz hatte der Österreicher bei 5:4 die Chance ausgelassen, den ersten Satz auszuservieren, und erst im Tie-Break mit 9:7 knapp das bessere Ende für sich. Im zweiten Durchgang führte Strutzenberger bereits 3:0, bei 5:3 patzte er erneut beim Versuch das Match auszuservieren, ehe er sich im Finish gar mit einem 5:6 Rückstand konfrontiert sah. Doch auch Yefimov, der heuer das März HTT 250 Turnier für sich entschied, scheitere nervlich beim ausservieren zum Satzausgleich, und so musste auch im zweiten Heat ein Tie-Break die Entscheidung bringen. Dort blieb dann Strutzenberger cool, und mit 7:1 am Ende auch siegreich.
