Lukas Neumayer träumt nach Australian Open vom großen Wurf

Erstmals seit Wimbledon 2017 war Österreich bei den Australian Open wieder im Junioren-Einzel eines Majors vertreten. Lukas Neumayer feierte sein Grand-Slam-Debüt und gilt als eine der größten Zukunftshoffnungen im österreichischen Tennis.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 08.02.2020, 16:14 Uhr

In der ersten Runde schlug er Patorn Hanchaikul (Thailand) mit 6:1, 6:4, ehe gegen den Franzosen Arthur Cazaux, die Nummer fünf der Setzliste, in zwei Sätzen Endstation war.

„Das war bislang sicher mein größtes Erlebnis“, sagte Neumayer im Interview mit Salzburg24. „Man kann sich viel von den großen Stars abschauen.“ Eine Trainingseinheit mit Gael Monfils absolvierte er in Melbourne, zudem gab es ein gemeinsames Foto mit Rafael Nadal.

„Mir fehlt noch die Konstanz. Gewinnen kann man gegen jeden Gegner. Jene, die im Ranking vorne stehen, schaffen es eben regelmäßig“, weiß der 17-Jährige, der neben Trainer Gerald Kamitz von Gernot Schweizer, dem einstigen Fitness-Coach von Marcel Hirscher, betreut wird.

Nach den Australian Open legt Neumayer einen Schwerpunkt auf die Fitness, zusätzlich soll rund ein bis zwei Stunden Tennis gespielt werden. „Jetzt geht es hart zur Sache“, sagte Neumayer. Auch im mentalen Bereich holt sich Neumayer Inputs, ein Experte von der Uni Salzburg unterstützt ihn dabei. Bereits in wenigen Jahren will sich Neumayer „hoffentlich ganz oben in der Weltspitze“ etabliert haben.

Günter Bresnik: Lukas Neumayer? "Ausnahmeerscheinung"

Das Talent des Schützlings vom TC Radstadt fiel auch Wolfgang Thiem auf, bei dem Neumayer vor Kurzem zu Besuch war. „Er versteht das Spiel recht gut, ist körperlich aber noch nicht so weit“, sagte Thiem vor wenigen Wochen im tennisnet-Interview.

Und weiter: „Er hat aber ein gutes Umfeld mit der Unterstützung der Eltern. Lukas war vor kurzem auch zu einem Probetraining in der Südstadt. Er muss sich körperlich entwickeln, aggressiver werden, schneller spielen und Waffen entwickeln.“

Auch Günter Bresnik beobachtete Neumayer und fand Gefallen. „Mir taugt der Bursche, weil er aus einem super Elternhaus kommt: Eine extrem sportliche Familie, sowohl die Eltern, Geschwister, Cousins, Tanten, etc. sind nicht nur von der physischen Seite sehr auf den Sport ausgerichtet“, sagte Bresnik gegenüber tennisnet.

Eine Woche verbrachte Neumayer in der Südstadt, ehe er auch Einheiten bei Gala Blanco und Riccardo Piatti absolvierte. „Wenn sich Lukas ein wenig beraten lässt, ist er jemand, der nicht nur in der Jugend, sondern auch bei den Erwachsenen weit kommen kann. So gut ist dessen Einstellung“, bestätigte Bresnik. „Technisch gäbe es viel zu tun. Von der Einstellung her ist Lukas aber eine Ausnahmeerscheinung.“

von Lukas Zahrer

Samstag
08.02.2020, 15:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.02.2020, 16:14 Uhr