"Macht mich sehr emotional" - Victoria Azarenka äußert sich zu sexuellem Missbrauch im Tennis
Victoria Azarenka hat sich bei den US Open 2022 im Zuge der Vergewaltigungsvorwürfe von Fiona Ferro gegenüber ihrem ehemaligem Trainer Pierre Bouteyre zu sexuellem Missbrauch im Tennissport geäußert und dabei einmal mehr klare Kante gezeigt.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
04.09.2022, 16:57 Uhr

Als Mitglied des Players Councils ist es Victoria Azarenka gewöhnt, sich auch in der Öffentlichkeit klar zu positionieren. In der jüngsten Vergangenheit hatte die 33-Jährige dies bereits nach dem verweigerten Handschlag von Marta Kostyuk unter Beweis gestellt, nun fand sie auch zum Thema sexueller Missbrauch im Tennissport deutliche Worte.
Die Debatte wurde durch die Vergewaltigungsvorwürfe von Fiona Ferro gegenüber ihrem ehemaligem Coach Pierre Bouteyre angestoßen, Azarenka sieht aufgrund der Abhängigkeit zwischen Spielerinnen und Trainern sogar ein strukturelles Problem: "Wir sehen diese verletzlichen jungen Damen, die in verschiedenen Situationen ausgenutzt werden."
"Es ist wirklich traurig und macht mich sehr emotional. Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich mich fragen, ob ich sie Tennis spielen lassen soll", führte Azarenka, die bei den US Open im Achtelfinale steht, weiter aus. "Da hätte ich große Bedenken."
Zudem dankte Azarenka Ferro für den Mut, ihre Geschichte öffentlich zu machen: "Ich hoffe, dass sie gestärkt aus dieser Situation herauskommt." Für eine zeitnahe Verbesserung der Situation pocht die Belarussin auch auf die Unterstützung der Medien. ""Recherchieren Sie, helfen Sie den Leuten, sich mehr zu öffnen", sprach Azarenka die in New York anwesenden Journalisten an. "Hoffentlich können wir diese Art von Vorfällen Stück für Stück ausmerzen."
Hier das Einzel-Tableau der Damen in New York
