Marta Kostyuk - Alle Kontakte zu russischen Spielerinnen gekappt

Marta Kostyuk, einer der kommenden Stars auf der WTA-Tour, zeigt sich als Ukrainerin mehr als enttäuscht von ihren russischen und belarussischen Kolleginnen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 01.05.2022, 09:27 Uhr

Marta Kostyuk möchte keine Ausreden mehr hören
© Getty Images
Marta Kostyuk möchte keine Ausreden mehr hören

Sport sei immer auch Politik, erklärte Kostyuk vor Beginn des WTA-Masters-1000-Turniers in Madrid im Gespräch mit Eurosport. Und jeder, der das anders sehe, nutze diese Sichtweise nur als Entschuldigung, um sich nicht gegen die russischen Invasion in der Ukraine auszusprechen. Kostyuk, im Augenblick die Nummer 60 der WTA-Weltrangliste, kam vor knapp 20 Jahren in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zur Welt.

„Ich habe alle meine Kontakte zu Spielerinnen aus Russland und Belarus gekappt, weil wir eigentlich Freundinnen waren, aber sie nie Anstalten gemacht haben, mit mir darüber zu sprechen. Ich denke, das ist ein ziemlich triftiger Grund, egal was ihre echten Gefühle sind. Das ist mir egal“, so Kostyuk in Madrid weiter. Von vielen Kolleginnen werde im Gegenteil so getan, als sei gar nichts passiert und die Dinge ginge ihren normalen Lauf.

Die Erklärung, dass die SpielerInnen bei einem klaren Statement gegen den Krieg Angst um ihre Familien hätten, lässt Kostyuk nicht gelten. „Sind wir mal ehrlich: SpielerInnen unter den Top 50 haben alle das Geld, um ihre Familien umzusiedeln.“ Es seien nun zwei Monate vergangen, die Leute seien einfach nicht bereit, diese Opfer zu bringen. „Es ist nicht so, dass man keine Wahl hätte.“

Sportlich hat Kostyuk am heutigen Sonntag in der Caja Magica eine spannende Aufgabe vor sich: Es geht gegen US-Open-Siegerin Emma Raducanu, die zuletzt beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart das Viertelfinale erreicht hatte.

Hier das Einzel-Tableau in Madrid

von tennisnet.com

Sonntag
01.05.2022, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.05.2022, 09:27 Uhr