Neues Leben als Missionarin
Die zweifache Grand-Slam-Siegerin lebt auf Mauritius und hat sich dem Glauben verschrieben.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
13.11.2013, 10:45 Uhr

Ihr Karriereende kam plötzlich und ungewollt. Mary Pierce zog sich im Oktober 2006 beim WTA-Turnier in Linz einen Kreuzbandriss zu. Es war das Aus ihrer langen Tenniskarriere, die 1989 begann. Die Französin erreichte sechs Grand-Slam-Finals, von denen sie zwei gewann (Australian Open 1995 und French Open 2000). Nach dem Rücktritt als Tennisprofi wurde es still um die ehemalige Nummer drei der Welt. Pierce war nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen, wenn dann bei ihrem Heim-Grand-Slam, den French Open.
Die französische Zeitung „L’Equipe Magazine“ berichtet, dass Pierce mittlerweile auf einem abgeschiedenen Bauernhof auf Mauritius lebt und als Missionarin bei der protestantischen Gemeinschaft „Church Team Ministries“ arbeitet. Die Vereinigung gehört zur Pfingstbewegung, in deren Mittelpunkt das Werk des Heiligen Geistes steht. Neben ihrer Arbeit als Missionarin gibt die Französin den Enkeln des Kirchengründers Miki Hardy Tennistraining.
„Die Leute reden ohne Kenntnisse“
„Ich bin glücklich wie nie. Ich weiß: Einige denken, dass mir jemand das Gehirn gewaschen hat. Aber die Leute reden ohne Kenntnisse. Wenn ich Gott nicht kennengelernt hätte, wäre ich nach meiner Verletzung Drogenabhängige und Alkoholikerin geworden. Ich bin bereit, Gott mein Leben zu opfern“, sagte Pierce.
Die Französin machte während ihrer Karriere auch ungewollte Schlagzeilen.Die gestörte Beziehung zu ihrem Vater Jim hinterließ Spuren bei der launischen Tennisdiva.Jim Pierce wollte seine Mary mit allen Mitteln zum nächsten Tennisstar machen. Er misshandelte und bedrohte sie in ihrer Kindheit. Wenn das Training nicht nach den Vorstellungen ihres Vaters verlief, musste Pierce manchmal hinter dem Auto herlaufen. Im Laufe der Jahre hat sich das Verhältnis zwischen Vater und Tochter entspannt. „Ich fühle mich endlich frei. Die Wunden der Vergangenheit sind verheilt. Ich liebe meinen Vater, ich habe nichts gegen ihn“, erklärte Pierce.(Text: cab; Foto: GEPA pictures)