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Melbourne: Petra Kvitova stoppt australische Hoffnungsträgerin Asleigh Barty

Die an Position acht gesetzte Tschechin stellte ihre starke Form beim 6:1, 6:4 im Viertelfinale gegen die Lokalmatadorin unter Beweis und steht erstmals seit Wimbledon 2014 wieder im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Damals hatte Kvitova im Rasen-Mekka auch den Titel geholt.

Am Donnerstag trifft die Linkshänderin in der Vorschlussrunde auf die ungesetzte Danielle Collins (USA), die in der Runde der letzten 16 überraschend Angelique Kerber (Nr. 2) ausgeschaltet hatte. 

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 22.01.2019, 13:05 Uhr

Für die Australier platzte durch das Aus von Barty am neunten Turniertag der Traum von einem "Heimsieg"  beim "Happy Slam". Zuletzt hatte in Chris O'Neil 1978 eine Einheimische den Titel  beim ersten Major des Jahres geholt.  

Kvitova indes, die im Dezember 2016 bei einer Attacke eines Einbrechers schwere Verletzungen an ihrer Schlaghand erlitten hatte, steht zum zweiten Mal nach 2012 im Semifinale von Melbourne - und hat zudem gute Karten, an die Spitze der Weltrangliste zurückzukehren.

Hoffnungen auf den "ASH-tralia Day" in der Rod Laver Arena 

Die 28-Jährige startete hochkonzentriert in die Partie gegen den Publikumsliebling. Die Zeitung Herald Sun hatte den Tag zu Ehren von Barty einfach mal in "ASH-tralia Day" umgetauft. Doch die Nummer 15 des WTA-Rankings machte zunächst keinen Stich.

Kvitova dagegen verwandelte ihre dritten Breakball im ersten Aufschlagspiel von Barty und überstand danach bei eigenem Service eine kritische Phase unbeschadet. 

Ungeachtet des 0:3-Rückstands feuerten die meisten der 15.000 Zuschauer in der Rod Laver Arena ihre "Ash" lautstark an. Die Geschichte des 1,66-m-großen Energiebündels aus Ipswich ist erstaunlich: Barty hatte nach den US Open 2014 eine knapp zweijährige Pause eingelegt, weil sie den Spaß am Tennis verloren hatte. In dieser Zeit spielte sie in der Profi-Cricket-Liga WBBL (Women's Big Bash League) für den Klub Brisbane Heat. 

In der Neuauflage des Finals von Sydney blieb Kvitova am Drücker und nahm Barty nach rund 25 Stunden zum zweiten Mal den Aufschlag zu einer 5:1-Führung ab. Kurz darauf holte sie sich Satz eins, nachdem die Australierin eine Rückhand verschlug.

Danach steigerte sich die 22-Jährige vor allen Dingen beim Aufschlag, konnte beim 1:0 aber erneut einen Breakball nicht nutzen. Zwar legte sie immer vor, aber die Tschechin zog jeweils nach.

Beim 4:4 begann Barty dann zu wackeln - und Kvitova nutzte diese Schwächephase im Stil einer zweimaligen Wimbledonsiegerin und servierte beim 5:4 zum Match. Was ihr auch glückte.  

von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Dienstag
22.01.2019, 10:49 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.01.2019, 13:05 Uhr