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Mister HTT Laver Cup – ein Vorbild aus Afrika

Die beiden Teams der sechsten Ausgabe des HTT Laver Cups 2025 im UTC La Ville, konnten am gestrigen ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 21.09.2025, 05:18 Uhr

Die beiden Teams der sechsten Ausgabe des HTT Laver Cups 2025 im UTC La Ville, konnten am gestrigen zweiten Spieltag mit jeweils zwei Siegen ihre Ausgangsposition in Sachen Titelgewinn nicht entscheidend verbessern, bescherten dem Show-Event am Altmannsdorfer Ast dafür aber einen superspannenden Schlusstag. Denn noch nie in der Geschichte dieser Veranstaltung gingen Team Austria und Team World punktegleich und Kopf an Kopf in den finalen Schlusstag. Beim Stand von 6:6 ist weiter der erste rot-weiß-rote Titelgewinn seit 2019 möglich, genauso wie der fünfte Pokalerfolg in Serie für die aus intrnationalen HTT-Stars bestehende Welt-Auswahl. Ein Bericht von C.L

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Ali Sharif – der gar nicht mehr heimliche Chef von Team World

Tief im September, mit Sonne ohne Ende und Temperaturen nahe der 30 Grad Marke, das Wetter zur heurigen HTT-Laver-Cup-Auflage 2025 hätte bislang besser kaum sein können. Passend zum vorherrschenden Kaiserwetter im Süden Wiens, lieferten die Stars des HTT Laver Cups 2025 am gestrigen Samstag jene Ergebnisse, mit denen der beliebte Teamvergleich zwischen Team Austria und Team World auch am anstehenden finalen Sonntag von purer Spannung lebt, und ein “finale furioso” beim HTT Laver Cup 2025 im Bereich des Möglichen liegt. Den Auftakt zum zweiten Unentschieden in Folge, machten am Samstag Vormittag der erst 18jährige Tristan Kronberger und Afrikas routiniertester HTT-Spieler Ali Sharif. Der 45jährige aus Libyen, seines Zeichens HTT Legende und Generali Race to Kitzbühel Rekordsieger, musste sich am Ende im Generationen-Duell mit Kronberger 3:6, 3:6 geschlagen geben, avancierte aber einmal mehr trotzdem zum heimlichen Sieger der Herzen. Es ist unglaublich und höchst vorbildhaft zugleich, wie sich Ali Sharif in den Dienst der Sache und vorallem in den Dienst seines Teams stellt. “Ich werde das ganze Wochenende da sein, mit dir die Veranstaltung eröffnen, vom ersten Ballwechsel bis zur Tischrede beim Champions-Dinner”, erklärte der beliebte Nordafrikaner im Vorfeld, und setzte seine Ankündigung auch gleich in die Tat um. Wann immer ein “Blauhemd” von Team World am Centercourt zum Racket greift, sitzt der uneingeschränkte Chef von Team World mit guter Laune und noch besseren Tipps auf der Bank. Er motiviert seine Teamkollegen, gibt ihnen Halt und er lebt den Teamgedanken wie kein Zweiter in der HTT-Laver-Cup-Familie. Seine Liebe zu diesem Event und zu seiner Mannschaft geht soweit, dass er sich trotz anhaltender Knieschmerzen zu einem Single-Einsatz bereit erklärte.

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Marco Falco und Teo Katic scoren für Team World

Diesem Umstand wiederum musste der Terra-Rossa-Star im Duell gegen einen solide aber nicht überragend spielenden HTT Challenger-Kitzbühel-Champion Tribut zollen, und am Ende wie erwähnt ein 3:6, 3:6 und damit seine zweite Einzel-Niederlage auf HTT Laver Cup Ebene hinnehmen. Damit ging Team Austria mit 4:2 in Führung, was wiederum die “Mission Ausgleich” für Italiens Altstar Marco Falco spezieller machte. Der HTT Laver Cup Debütant aus Neapel meisterte diese knifflige Aufgabe gegen Österreichs Martin Happe aber so, als ob es die einfachste Sache dieser Welt wäre. Der 47jährige deklassierte den völlig von der Rolle agierenden, und im Nachgang fuchsteufelswild über seine eigene Leistung analysierenden Happe mit 6:0, 6:1. Damit war Team World beim Stand von 4:4 wieder im Rennen. Und es sollte für die HTT Welt-Auswahl noch besser kommen. Denn nach dem Oldies-Duell, erlebten die Zuschauer am Centercourt ein feines Teenager-Treffen zwischen Nino Svoboda und Teo Katic, das am Ende einen überraschend deutlichen Sieger hervorbrachte. Das Katic nach seiner Wahnsinns-Saison im Doppel nicht mit der Außenseiterrolle in dieses Duell ging, war klar. Genauso wie der Umstand, dass der 18jährige Serbe auch im Einzel zu Ausnahmeleistungen fähig ist, wie beispielsweise Ende August, als er das Semifinale der HTT US Open erreichte. Das 6:4, 6:2 am Ende, vorallem die Deutlichkeit des zweites Satzes, in dem der Aufschlaghüne erst bei 5:0 einen Gang nachließ, überraschten dann aber doch ein wenig. Egal, Team World hatte ein 2:4 mit zwei Siegen en suite in ein 6:4 vor dem abschließenden Doppel verwandelt.

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Marcus Schischlik & Martin Happe behalten im Doppel die Nerven

Den durch Falco & Katic ausgelösten Rückenwind, konnte Team Wolrd im abschließenden Doppel aber nicht nützen. Denn die nach ihren teils bitter erlittenen Single-Niederlagen unter Zugzwang stehenden Österreicher Marcus Schischlik und Martin Happe, rehabilitierten sich im Duell mit Marco Falco und Romeo Oxley durch einen superspannenden 6:4, 4:6, 10:4 Erfolg für deren überschaubare Einzel-Auftritte, und hielten mit einer abgeklärten Match-Tiebreak-Darbietung die rot.weiß-roten Chancen auf den ersten HTT Laver Cup Erfolg seit 2019 weiter am Leben. Am Sonntag um 10 Uhr geht es in die Entscheidung!

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von Claus Lippert

Sonntag
21.09.2025, 02:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.09.2025, 05:18 Uhr