Mit Teamgeist und Selbstvertrauen: Deutsches Fed-Cup-Team kämpft in Riga um den Klassenerhalt

Ohne Wimbledonsiegerin Angelique Kerber kämpft die deutsche Fed-Cup-Mannschaft in Riga um den Klassenerhalt. In der Relegationspartie gegen Lettland setzt die DTB-Auswahl besonders auf den Faktor Teamgeist.

von SID
zuletzt bearbeitet: 18.04.2019, 19:36 Uhr

Julia Görges
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Julia Görges

Zur Auslosung für ihr Duell um den Klassenerhalt erschien die deutsche Fed-Cup-Mannschaft im Laufschritt. Aufgrund einer leichten Verspätung joggten Julia Görges, Andrea Petkovic und Co. vor der Zeremonie in Riga die letzten Meter in Richtung Bühne. Ohne die erkrankte Wimbledonsiegerin Angelique Kerber, dafür aber mit viel Optimismus und Teamgeist will Deutschland ab Freitag (15.00 Uhr MESZ/DAZN) gegen Lettland den Abstieg aus der Weltgruppe verhindern - ein Selbstläufer wird dies keineswegs.

Obwohl auch die Gastgeberinnen ohne ihre Spitzenspielerin Anastasija Sevastova (Rückenverletzung) antreten müssen, ist die Aufgabe auf dem Hartplatz der rund 10.000 Zuschauer fassenden Arena Riga knifflig. Vor allem die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko kann an einem guten Tag jede Gegnerin vor Probleme stellen. "Im Fed Cup ist es egal, wie die Weltranglistenplatzierungen sind", meinte Görges zudem: "Du spielst nicht für dich selbst, sondern für das ganze Land."

Trotzdem ist die Zuversicht bei der Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) groß. "Wir sind perfekt vorbereitet", sagte Petkovic und schwärmte vom außergewöhnlichen Zusammenhalt, der bei den Nationenduellen traditionell herrscht: "Mit dem Team im Rücken ist es immer noch einmal etwas Besonderes. Für mich persönlich ist die Woche insgesamt immer ein großes Vergnügen. Es ist einfach etwas anderes, wenn man mit den Mädels zusammen ist."

Petkovic startet gegen Ostapenko

Petkovic eröffnet das Match am Karfreitag mit dem ersten Einzel gegen Ostapenko, gegen die sie 2018 bei den US Open nach großem Kampf in Runde eins verloren hatte. Im Anschluss ist Görges (WTA-Nr. 17) gegen Diana Marcinkevica (Nr. 267) klar favorisiert. Die Entscheidung fällt am Samstag (ab 14.00 Uhr MESZ) in den Einzeln zwischen Görges und Ostapenko, Marcinkevica und Petkovic oder spätestens im abschließenden Doppel, für das Teamchef Jens Gerlach Anna-Lena Grönefeld und Mona Barthel nominierte.

Der Sieger der Partie spielt 2020 in der Weltgruppe. Seit 2014 gehört Deutschland dauerhaft zu dieser Liga der besten Acht im prestigeträchtigen Nationenwettbewerb, unterlag damals erst im Endspiel in Prag gegen Tschechien. Es ist der bislang größte Erfolg der vermeintlich "goldenen" Generation. Um im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen zu können, muss in Riga ein Sieg her. Allzu viel Zeit, sich selbst zu krönen, bleibt nämlich nicht mehr. 

Schließlich bilden Görges (30), Petkovic (31), Kerber (31) und auch Doppel-Spezialistin Grönefeld (33) inzwischen ein Ü-30-Team, das auch durch die nachnominierte Barthel (28) nur marginal verjüngt wird. Und so sprach Petkovic am Ende auch über den besonderen Druck, den der Mannschaftsgedanke bei den Spielerinnen auslösen kann. "Ich merke schon eine andere Art von Anspannung", sagte sie: "Es zieht viel Energie."

von SID

Donnerstag
18.04.2019, 19:36 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.04.2019, 19:36 Uhr