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Nach erfolgreicher Australian-Open-Qualifikation: Bernard Tomic holt gegen Medien aus: "Wart nicht fair zu mir"

Bernard Tomic hat sich erfolgreich für die Australian Open qualifiziert. Im Interview nach seinem Drittrundensieg holte das australische Enfant terrible dann aber auch gegen die Medienlandschaft aus.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 16.01.2021, 21:44 Uhr

Bernard Tomic hat mit seiner erfolgreichen Qualifikation für die Australian Open wieder einmal positive Schlagzeilen geschrieben
Bernard Tomic hat mit seiner erfolgreichen Qualifikation für die Australian Open wieder einmal positive Schlagzeilen geschrieben

Der bildliche Vergleich mit einer Achterbahnfahrt beschreibt die aktuelle sportliche Verfassung des Australiers Bernard Tomic ziemlich treffend. Während der 28-Jährige Anfang des Jahres hauptsächlich dadurch auffiel, dass er es schaffte, gleich mehrere Matches in deutlich einer Stunde zu verlieren, steht der gebürtige Stuttgarter nun wieder einmal im Hauptfeld eines Grand Slams. 

Mit gleich drei hauchdünnen Dreisatzerfolgen schaffte der Weltranglisten-228. den Sprung in den Main Draw der Australian Open. Und das obwohl er in einer "ziemlich schlechten physischen Verfassung" sei, wie der Australier gegenüber der Australian Associated Press erklären sollte. "Ich bin sehr müde, mehr müde als glücklich, um ehrlich zu sein. Ich war noch nie so müde, und ich habe schon viel Tennis gespielt", so das durchaus eigenwillige Statement des Enfant terribles nach dem Turnier in Doha. 

Bereits die Reise dorthin sei für den Australier durchaus ein Risiko gewesen, wie dieser betonte. "Ich bin in Doha, ich riskiere mein Leben, indem ich hierher fliege, meine Gesundheit, Covid ist hier, viele sind krank, es gibt viele Dinge, die schief gehen können. Ich riskiere mein Leben, und ich spiele und trete an", so Tomic auf die Frage, ob denn das Feuer in ihm noch brenne. Eine Frage, die er nicht so richtig hören zu wollen schien. "Sonst würde ich meine Schläger an den Nagel hängen. Ich brauche nicht mehr Tennis zu spielen, ich habe genug Geld - warum stellst du mir also diese Frage? Stell keine solchen Fragen." 

"Könnt der Tatsache nicht entkommen"

Nun wären laut Tomic auch wieder ein paar positivere Schlagzeilen angebracht, wie dieser recht unverblühmt einforderte: "Ihr seid die Leute, die das schlechte Zeug über mich schreiben. Ich habe mich für ein Grand Slam qualifiziert - was wollt ihr jetzt schreiben?" Generell seien die Medien in den letzten fünf bis zehn Jahren "nicht gerade fair" zu ihm gewesen. "Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber man kann der Tatsache nicht entkommen, dass ich mich für ein Grand Slam qualifiziert habe."

Über seine eigenen spielerischen Fähigkeiten zeigte sich Tomic dann aber wieder ziemlich selbstkritisch: "Habe ich eine Chance, jetzt oder im nächsten Jahr ein Grand Slam zu gewinnen? Nein. Aber habe ich eine Chance, bei einem Grand Slam gut zu spielen? Ja", so der ehemalige Weltranglisten-17. "Es ist sehr schwer einen Grand Slam zu gewinnen, mit den Spielern, die aktuell am Start sind."

von Michael Rothschädl

Sonntag
17.01.2021, 08:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.01.2021, 21:44 Uhr