Nadal, Federer und das „Vermächtnis“

Rafael Nadal hat bei der Abschlussrede des aktuellen Jahrgangs in seiner Academy betont, was ihm wichtiger ist als seine Titel und Rekorde. Nämlich die Frage, ob er in kommenden Generationen als guter Mensch wahrgenommen werden wird. 

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 13.06.2024, 18:10 Uhr

© Getty Images
Roger Federer und Rafael Nadal beim Laver Cup 2022

Es ist wieder jene Zeit des Jahres, in der an Schulen und Universitäten die Absolventen zumeist freundlich, aber stets bestimmt in den weiteren Lebensweg entlassen werden. Gerade im aktuellen Turnus haben auch zwei Legenden des Tennissports in diesem Umfeld für Aufmerksamkeit gesorgt: Roger Federer in Dartmouth, wo er eine von den meisten Beobachtern als inspirierend eingeschätzte Rede gehalten hat. Eine einmalige Sache, die den Schweizer tief bewegt hat.

Rafael Nadal wiederum hat in anderer Funktion die Absolventen seiner Academy auf Mallorca mit ihren Abschlüssen entlassen. Gastredner war dort Carlos Moya, vor ein paar Jahren wurde dieser Part auch schon von Roger Federer übernommen.

Apropos - Nadal nahm in seiner Rede dezidiert Bezug auf seinen Langzeit-Rivalen und mittlerweile guten Kumpel.

Nadal und Federer wollen nicht wegen Rekorden in Erinnerung bleiben

„Vor ein paar Monaten hatte ich die Gelegenheit, mit meinem Freund und Rivalen Roger Federer die italienischen Dolomiten zu besuchen“, hob Nadal also vor versammelter Studentenschar an. „Da oben in den Bergen hatten wir eine sehr interessante Konversation über ein Wort, von dem ich denke, dass es sehr wichtig ist: Vermächtnis.“

Er und Federer würden an die besondere Wichtigkeit dieses Wortes glauben, so Nadal weiter. „Wie soll man sich in ein paar Jahren an Dich erinnern? Was sollen kommende Generationen über uns denken? Wir sind uns beide bei der Antwort sehr sicher: Es ist toll, dass unsere Leistungen, unsere Titel und unsere Rekorde so viel Anerkennung finden. Aber mit dem Lauf der Jahre ist es wahrscheinlich, dass es jemanden geben wird, der noch mehr erreicht.“ Was in vielen Aspekten ja durch Novak Djokovic bereits passiert ist.

„Deshalb sind Roger und ich uns einig, dass wir als gute Menschen in Erinnerung bleiben wollen. Wir leben in einer Gesellschaft, die das `Was´ und `Jetzt´ mehr als alles andere hervorhebt. Ich aber möchte die Wichtigkeit des `Wie´ betonen.“ 

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14.06.2024, 09:51 Uhr
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