Neun Jungs mit großer Chance
Neun Deutsche spielen in der Qualifikation für die French Open 2010.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.05.2010, 08:56 Uhr
Philipp Kohlschreiber und Co. bleibt diese Aufgabe erspart, Deutschlands zweite Reihe muss aber durch: Neun deutsche Tennisprofis versuchen ab heute in der Qualifikation einen von 16 Plätzen im Hauptfeld der French Open 2010 zu erreichen. Gegenseitig stehen sich die deutschen Herren dabei jedenfalls nicht im Weg, sie alle wurden auf unterschiedliche Teil-Tableaus gelost. Trotzdem haben einige harte Brocken vor sich.
So trifft beispielsweise Dominik Meffert auf den Brasilianer Thiago Alves, der 2010 bereits in einem Challenger-Finale und zwei -Halbfinals stand - aber auch Meffert kann mit dem Turniersieg in Curitiba auf eine erfolgreiche bisherige Saison zurückblicken.
Ähnlich spannend ist auch Dieter Kindlmanns Aufgabe in der ersten Runde: Sein Gegner, Lamine Ouahab aus Algerien, kann die gleichen Saisonerfolge wie Alves vorweisen. Auch Kindlmann ist aber in Top-Form: Neben einigen respektablen Challenger-Auftritten erreichte der Weltranglisten-163. heuer bereits über die Qualifikation das Hauptfeld der Australian Open, wo er in der ersten Runde gegen Nicolay Davydenko erwartungsgemäß den Kürzeren zog. Für ihn wäre die Qualifikation bereits der zweite Auftritt im Hauptfeld des Turniers von Roland Garros. 2006 erreichte der inzwischen 27-jährige Sonthofener dort bereits die zweite Runde. Im Finale der Qualifikation könnte Kindlmann auf Stefan Koubek treffen.
Ein hartes Los haben Julian Reister und Tobias Kamke gezogen. Reister trifft zum Auftakt auf die ehemalige Nummer 25 der Welt, Filippo Volandri. Der 28-jährige Italiener beendete die Jahre 2002 bis 2007 immer mit einer Platzierung unter der Top-100, zur Zeit ist er auf Position 121 nur knapp dahinter. Neben zwei Turniersiegen auf der ATP Tour hat Volandri auch bei Roland Garros schon beste Erfahrungen gemacht - 2007 scheiterte er erst im Achtelfinale an Tommy Robredo.
Auch Tobias Kamke hat mit dem Spanier Alberto Martin eine schwere Aufgabe vor sich: der für seine punktgenauen Stops berühmte Sandplatzspezialist Martin kann auf drei Turniersiege zurückblicken, ebenso wie Volandri erreichte der inzwischen 31-Jährige in Paris bereits das Achtelfinale.
Als Favorit in seine Begegnung startet dagegen Björn Phau. Die derzeitige Nummer 115 der Welt trifft auf Stefano Galvani (Italien) - auch kein unbekannter in Paris. Während Phau bereits drei Mal im Hauptfeld von Roland Garros stand, gelang Galvani bereits vier Mal die Teilnahme - 2006 erreichte er sogar Runde zwei. Der 30-jährige Darmstädter gewann aber vor einer Woche erst das Challenger-Turnier von Biella und präsentiert sich damit in bester Verfassung, während Galvani 2010 bisher auf Future-Veranstaltungen seiner alten Form hinterherrennt.
Ebenfalls ins Hauptfeld des zweiten Grand Slam-Turniers 2010 wollen Bastian Knittel, Simon Stadler, Benedikt Dorsch und Andre Begemann. Knittel trifft zum Auftakt auf den mit Heimvorteil antretenden Olivier Patience, Stadler bekommt es mit Diego Junqueira aus Argentinien zu tun. Benedikt Dorsch fordert die Nummer 25 der Setzliste, Kevin Kim aus Amerika, und André Begemann - der einzige deutsche Debüttant bei den French Open - trifft auf den Belgier Ruben Bemelmans, der ebenfalls zum ersten Mal in Roland Garros aufschlägt.