Noah Alishaev feiert HTT-Premierentitel

Noah Alishaev hat ein hochklassiges Final-Duell der beiden 13jährigen Endspiel-Debütanten beim Peuge...

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Noah Alishaev hat ein hochklassiges Final-Duell der beiden 13jährigen Endspiel-Debütanten beim Peugeot Jänner HTT 250 Turnier gegen seinen Kaiserebersdorfer Clubkollegen Nikita Sikanov aus Russland in beeindruckender Manier gewonnen, und sich mit seinem Premieren-Titel als insgesamt 657. Spieler der Geschichte in die Siegerliste der Peugeot Hobby Tennis Tour eingetragen. Nach einem 78 Minuten dauernden Feuerwerk mit 51 abgeschossenen Winnern, konnte sich Alishaev im finalen Teenager-Duell am Centercourt des UTC La Ville höchst verdient mit 6:3, und 6:4 durchsetzen, und wird seit Mittwoch Abend als neue Nr. 72 im HTT Computer-Ranking erstmals unter den Top 100 geführt. Alishaev ist in der erst drei Wochen jungen Tennissaison 2022 nach Nelly Ihlenfeld, Nick Ihlenfeld und Raphael Butollo bereits der vierte Premierensieger, während seinen Gegner Nikita Sikanov nach einem phantastisch gespielten Turnier just im Finale die erste Saisonniederlage 2022 ereilte. Ein Bericht von C.L

Alishaev gegen Sikanov im jüngsten HTT 250er-Finale der Open Era

Noah Alishaev hat die wegen Corona nach zweijähriger Pause wieder im HTT Kalender etablierte 20. Jubiläums-Ausgabe des Peugeot Jänner HTT 250 Turniers gewonnen, und die Nachfolge von 2020-Champion Alexander Scheller angetreten. Der 13jährige entschied am Mittwoch Abend im “jüngsten HTT 250er-Endspiel der Open Era” das finale Club-Duell mit Russlands neuer Nachwuchshoffnung Nikita Sikanov nach bärenstarker Darbietung in zwei Sätzen für sich, und avancierte mit 13 Jahren und 6 Monaten auch zum viertjüngsten Gewinner eines HTT 250-Turniers in der 25jährigen und seit 1997 währenden Geschichte dieser Turnierkategorie. Wenige Tage vor Beginn der Wiener Jugend-Landesmeisterschaften der U14, streifte der Multi-Kulti-Teenie-Server nach einer sehenswerten Leistung nicht nur 250 Ranglisten-Punkte für die Peugeot Hobby Tennis Tour Entry List, sondern auch jede Menge Selbstvertrauen ein. Dabei verzeichnete der 13jährige alles andere als einen optimalen Start in sein erstes großes Finale auf der HTT. Nach bislang zwei Challenger-Semifinali  ging es für Alishaev erstmals um einen Titel, und diesen Umstand merkte man dem Jungstar vom TC Kaiserebersdorf deutlich an. Alleine im Auftaktgame unterliefen dem nervösen Junior fünf Doppelfehler, nach einer fehlerhaften Viertelstunde lag er gegen den ohne Satzverlust ins Finale gestürmten Sikanov schon 1:3 zurück. Doch ein Racket-Wechsel und eine wahre Leistungs-Explosion sorgten für eine spektakuläre Wende in diesem vierten HTT-Saisonfinale 2022.

Die neuen Qualitäten des Noah Alishaev

Fünf Games in Serie konnte Alishaev nach seinem Fehlstart verbuchen, resultierend aus einer mutigen, offensiven und von 23 Winnern geprägten Herangehensweise, die ihm nach 36 Minuten den ersten Satz mit 6:3 bescherte. Alishaev glänzte ein ums andere Mal mit serienweisen Grundlinien-Winnern, die er sowohl von der Vorhand, als auch von seiner Rückhand im gegnerischen Feld detonieren ließ. Alishaev nützte im finalen Duell mit Sikanov aber vorallem auch seine physischen Vorteile gegenüber Russlands neuem Stern am HTT-Himmel. Ein paar Zentimeter mehr an Körpergröße, ein paar Kilo mehr Körpervolumen, und schon konnte Alishaev sich Reichweite und Power zu Nutze machen. Nebst seiner traurigen Doppelfehler-Bilanz zu Beginn des ersten Satzes, überzeugte Alishaev aber mit famosen Service-Quoten beim ersten Aufschlag, und einer konstant entwickelten Dynamik in seinen Grundschlägen, mit der er Sikanov praktisch permanent unter Druck setzen, und in die Defensive zwingen konnte. Dennoch hatte Sikanov in seinem ersten HTT Karriere-Finale durchaus die Chance, zumindest den dritten Satz zu erreichen. Immerhin hatte sich der Sohn des ehemaligen ATP-Spielers Alexander Sikanov im zweiten Satz eine 4:2 Führung erkämpft, und bei eigenem Aufschlag nicht weniger als drei Mal die Möglichkeit, mit einem Punkt vielleicht entscheidend 5:2 in Führung zu gehen. Tat er aber nicht, und hier kommt auch eine weitere neue Qualität des Noah Alishaev ins Spiel. Aus dem einstigen Rumpelstilzchen, gefürchtet bei den Turnierleitern der Juniors Hobby Tennis Tour, ist ein reiferer junger Mann geworden, der auch mit Rückschlägen und Rückständen anders als fluchend, weinend und Racket werfend umzugehen vermag.

Nikita Sikanov mit zwei brutalen Schlägen in die Magengrube

Ein wenig deprimiert stand derweil verständlicher Weise der geschlagene Nikita Sikanov bei der Siegerehrung, und wusste nicht so recht, was er mit den knapp 78 zuvor über die Bühne gegangenen Finalminuten und dem erhaltenen Silberteller anfangen soll. Dieses, sein erstes HTT Karriere-Finale war eine bittere Erfahrung, und der zweite herbe Schlag in die Magengrube in dieser noch jungen Saison. Sein erstes bedrübliches HTT-Erlebnis musste Sikanov jun. beim HTT Cup vor zwei Wochen machen, wo er im Semifinale des ATP-Cup-Pendants als gesunder Spieler wegen eines zu lange auf sich wartenden PCR-Tests seinem Team Russland gegen Kroatien nicht zur Verfügung stand. Und jetzt der finale Tiefschlag beim 20. Peugeot Jänner HTT 250 Turnier, das der 13jährige ohne Satzverlust  bis zum Endspiel nach Belieben dominiert hatte. Die erste Saisonniederlage nach sieben Einzelerfolgen war dann just jene, die ihm im Finale den so sehr ersehnten Titel kostete. Kopf hoch Nikita, es werden noch viele Turniere mit Dir bei der Siegerehrung und einem großen Pokal in Händen kommen. Darauf kann man wetten!

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