Novak Djokovic - deshalb dominiert er in den Tiebreaks

Wer es gegen Novak Djokovic bis in ein Tiebreak schafft, kann den Satz im Grunde dennoch abhaken. Denn in der Kurzentscheidung kann der Weltranglisten-Erste zumeist noch einen Gang zulegen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 10.03.2020, 07:49 Uhr

So gut wie fehlerlos in Tiebreaks: Novak Djokovic
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So gut wie fehlerlos in Tiebreaks: Novak Djokovic

Dominic Thiem also darf sich als jener Mann glücklich schätzen, der als Letzter ein Tiebreak gegen Novak Djokovic gewonnen hat. Keine außergewöhnliche Leistung? Oh, doch! Denn der serbische Branchenprimus hat mit Ausnahme des Faux-Pas gegen Thiem im entscheidenden Satz der Gruppenpartie bei den ATP Finals in London alle übrigen 17 jüngsten Tiebreaks für sich entschieden. Und so nebenbei auch die letzten 18 Einzel-Matches.

Die Tiebreak-Serie reicht aber länger zurück (und wäre gegen Gael Monfils in Dubai fast zu ihrem Ende gekommen - hätte der Franzose beim Stand von 6:3 in der Kurzentscheidung des zweiten Satzes einen seiner drei Matchbälle verwertet). Nein, die unheimliche Serie begann im Wimbledon-Finale 2019, als sich Djokovic die Sätze eins, drei und fünf gegen Roger Federer jeweils im Tiebreak. Den letzten nach Gutsherrenart im Champions-Format.

Djokovic macht in Tiebreaks keine Fehler

Warum das so ist, hat Statistik-Guru Craig O´Shaugnessy für die ATP zusammengefasst: In jenem epischen Wimbledon-Endspiel wurden insgesamt 33 Punkte in drei Tiebreaks ausgespielt. Dabei leistete sich Federer 19 vermeidbare Fehler (Returns ausgenommen), Djokovic dagegen: einen einzigen, beim Stand von 5:1 im Tiebreak des zweiten Satzes.

Djokovic agierte dabei zumeist von der Grundlinie, ging kein übertriebenes Risiko ein, diktierte die Punkte dennoch.In einer Kurzentscheidung geht es eben auch darum, nichts zu verschenken. Und seinem Gegner das unangenehme Gefühl zu vermitteln, immer diesen einen Ball mehr spielen zu müssen. Und bei den Defensiv-Qualitäten eines Novak Djokovic muss dieser eine Ball mehr schon von besonderer Brillanz sein, um zum Punkt zu kommen.

Das hat Federer in den entscheidenden Phasen in Wimbledon nicht geschafft. Lediglich zweimal rückte der Schweizer während der 33 Punkte ans Netz vor, machte dabei nur einen Punkt. 20 Ballwechsel wurden von der Grundlinie aus geführt, Djokovic gewann 16 davon. Und konnte sich wieder einmal darauf verlassen, dass er derjenige war, der keine Punkte leichtfertig abgab. Dominic Thiem hat die Situation in London 2019 besser gelöst - der Österreicher hämmerte Djokovic mehr als 50 direkte Punkte ins Feld. Auch und vor allem im Tiebreak von Satz drei.

von tennisnet.com

Dienstag
10.03.2020, 09:56 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.03.2020, 07:49 Uhr