Novak Djokovic - Kleine Fragezeichen trotz drittem Heimsieg

Novak Djokovic lautet der Name des Siegers der Belgrade Open 2021. Nach 2009 und 2011 konnte der 34-jährige Serbe zum insgesamt dritten Mal einen ATP-Tour-Titel in seiner Heimatstadt erringen. Der Erfolg heuer war jedoch ein besonders emotionaler, wirft aber auch die ein oder andere Frage in Bezug auf Djokovics Leistungsvermögen auf.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 30.05.2021, 07:40 Uhr

Novak Djokovic ist auch bei den French Open einer der Topfavoriten
© Florian Heer
Novak Djokovic holte in Belgrad seinen 83. Titel

Von Florian Heer aus Belgrad

Es war angerichtet zum samstäglichen Finale am Novak-Tennis-Center, Djokovics eigene Tennis-Akademie, idyllisch am Stadtrand gelegen mit Blick auf die Sava und inklusive der auf dem Fluss schwimmenden Restaurants, einem der Wahrzeichen Belgrads. Dazu strahlender Sonnenschein mit Temperaturen jenseits der 25 Grad Marke. Rund 1.500 Zuschauer waren auf dem Center-Court zugelassen, um dem Finale ihres Lokalmatadoren gegen den slowakischen Qualifikanten Alex Molcan beizuwohnen.

Planmäßig und mit lautstarker Unterstützung setzte sich der Weltranglisten-Erste nach knapp eineinhalb Stunden Spielzeit mit 6:4, 6:3 durch. Spielerisch glänzen konnte Djokovic gegen die Nummer 255 der ATP-Weltrangliste dabei jedoch selten.

Hürden zum Titel

Überhaupt war es ein steiniger Weg zum Titelgewinn. Nach einem Freilos in der ersten Runde besiegte Djokovic den Deutschen Lucky Loser Mats Moraing und tat sich auch hier schon im zweiten Satz nicht immer leicht.

„Es war das erste Mal, dass ich gegen ihn gespielt habe, und er hat mich mit seiner Fire-Power überrascht“, gestand Djokovic im Anschluss an die Zweitrunden-Partie. Es folgte Djokovics bester Auftritt in dieser Woche gegen den Argentinier Federico Coria. Mit 6:1, 6:0 fertigte er den jüngeren Bruder des ehemaligen Top-Ten-Spielers Guillermo Coria ab. Zum Trost gab es im Anschluss noch auf dem Platz für den Unterlegenen ein Selfie mit dem besten Tennisspieler der Welt.

Djokovic mit gutem Gefühl nach Paris

Im Halbfinale dann wieder mehr Kampf als Glanz. In einem Match, geprägt durch viele Auf- und Abs, besiegte er den Qualifikanten Andrej Martin 6:1, 4:6, 6:0. Im Endspiel musste Djokovic insgesamt viermal seinen Aufschlag abgeben. Viele der avisierten Winner verfehlten ihr Ziel. Doch beim Serben überwogen die positiven Gefühle.

„Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal hier vor Publikum gespielt habe“, erklärte Djokovic im Anschluss an seinen 83. Karrieretitel. „Wir haben hier vor einem Monat bei den Serbia Open ohne Publikum gespielt. Nach zwhn Jahren nun eine Trophäe in den Händen zu halten, ist etwas ganz Besonderes und könnte vor Roland Garros nicht besser sein. Ich spiele gut, fühle mich gut und habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht.“

Es war das erste Mal, dass Djokovic in der Woche vor einem Grand-Slam nochmal bei einem Turnier auf dem Platz stand. Nichtsdestotrotz fühlt sich Djokovic für das Sandplatz-Major bestens vorbereitet. Auch am Bois-de-Boulogne wird der Serbe die Setzliste anführen.

„Dieser Titelgewinn gibt mir Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl für Paris. Ich bin bereit und hoffe, diesen Schwung nach Roland-Garros übertragen zu können.“

Weitere Turniere in Belgrad in Sicht

Nach einem ATP-Challenger-Tour-Event, einem WTA-Turnier und zwei ATP-Events, die in Belgrad in dieser pandemiebelasteten Saison stattfanden, wird indes an einem Wiedersehen mit den Fans in Djokovics Heimatstadt bereits gearbeitet.

„Wir sehen das hier als Langzeitprojekt an,“ verriet Djokovic. „Für eine Tennisnation ist es wichtig, so viele Turniere wie möglich in ihrem Land veranstalten zu können. Ich bin hier geboren und aufgewachsen und fühle mich auch dafür in einer Art verantwortlich, mehr als nur gewonnene Tennismatches zurückzugeben.“

Hier das Einzel-Tableau in Belgrad

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von Florian Heer

Sonntag
30.05.2021, 11:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.05.2021, 07:40 Uhr

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