Offiziell: ATP-Tour testet Hawk Eye auf Sand

Die ATP hat am Freitagabend bekanntgegeben, die Hawk-Eye-Technologie auf ausgewählten Sandplatzturnieren in der Saison 2020 testen zu wollen. Schon im Februar soll es beim ATP-500-Turnier von Rio de Janeiro zur Premiere kommen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 24.01.2020, 18:08 Uhr

Wie die ATP mitteilte, einigte sich das ATP Board im vergangenen November auf die Testphase. Bei drei Turnieren sollen die Spieler nun auch auf Sand die Möglichkeit bekommen, per elektronischem Verfahren einen Ruf der Linienrichter herauszufordern.

Dabei soll jeweils ein Event der 250er, der 500er sowie der Masters 1000er-Kategorie mit dem System ausgestattet werden. Welche beiden Turniere neben Rio ausgewählt werden, wird die ATP erst bekanntgeben.

Das elektronische Überprüfungssystem wurde in der Saison 2006 beim Turnier von Miami erstmals eingeführt. Seither etablierten sich die "Challenges" über alle Turniere auf der ATP-Tour, ausgenommen von Sandplatzmatches. Spieler können Unparteiische dort auffordern, den Abdruck auf dem Belag noch einmal anzusehen. Eine begrenzte Zahl an Aufforderungen auf Sand gibt es nicht.

Hawk Eye auf Sand: Keine Limits bei Anzahl an Challenges

Deshalb soll es bei den Challenges auf Sandplatz auch weiterhin keine Limits geben. Anders als üblich soll es also beim Hawk Eye auf Sand nicht nur drei Möglichkeiten pro Satz auf eine Challenge geben.

Begründet wird das Vorgehen von der ATP damit, dass das System bei den Turnieren zunächst nur auf großen Courts zur Anwendung kommt. Damit Spieler, die auf den Außenplätzen ohne Hawk Eye antreten, nicht anders behandelt werden, darf also auch auf den Center Courts unbegrenzt eine Challenge genommen werden.

Die ATP habe sich laut eigener Angaben lange um eine exakte Anwendung des Hawk Eyes auf Sandplätzen umgesehen. Bei einigen Challenger-Turnieren kam das System bereits zum Einsatz. In den Qualifikationen wurde sogar kontrolliert, ohne dass die Spieler davon etwas mitbekommen haben, um die Richtigkeit der Technologie zu überprüfen. 

Nun dürften die ersten Tests erfolgreich verlaufen sein, sodass die ATP das System auch auf höchster Ebene zum Einsatz bringt. In der Vergangenheit machten Zweifel über die Genauigkeit des Hawk Eyes auf Sand die Runde. Durch Wind würde sich der Platz etwa permanent ändern, sodass das System regelmäßig neu kalibriert werden müsste.

von tennisnet.com

Freitag
24.01.2020, 20:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.01.2020, 18:08 Uhr