Ellerbrock spielt um die Medaillen
Die 36-Jährige Rollstuhlspielerin steht im Halbfinale und träumt vom Finale gegen Esther Vergeer.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
04.09.2012, 17:50 Uhr

Das größte Lob für Sabine Ellerbrock kommt von der Rollstuhltennis-KöniginEsther Vergeerhöchstpersönlich. "Sabine ist eine von denen, die mich vielleicht bald schlagen kann", sagt die seit 468 Matches unbesiegte Niederländerin. Ellerbrock ist die Weltranglisten-Dritte und eine Newcomerin. Und das mit 36 Jahren. Das hängt damit zusammen, dass die Bielefelderin die Variante "Rolli-Tennis" erst 2009 für sich entdecken musste - nach einer folgenschweren Routine-Operation am Bein 2007, aus der die Nervenerkrankung Morbus-Sudeck am rechten Fuß resultierte.
"Ich denke immer noch wie eine Fußgänger-Tennisspielerin. Das Schwierige sind diese Fahrtwege mit dem Rolli", sagt Ellerbrock. Doppelpartnerin Katharina Krüger aus Berlin erzählt: "Sabine ist auf dem Platz sehr kämpferisch. Und auch als Mensch sehr ehrgeizig." Zurzeit hat die Gymnasiallehrerin für ihr Tennis Urlaub genommen - unbezahlt. Frustriert ist sie, weil ihr Antrag auf eine duale Karriere zwischen öffentlichem Dienst und Sport erneut abgelehnt wurde: "Keine Ahnung, wie ich künftig das Tennis finanzieren soll." Nun genießt sie erst einmal die Paralympics. Und auf dem Centre Court mit den 5000 Zuschauerplätzen, den sie "hammermäßig" nennt, würde sie allzu gern im Finale gegen Superstar Vergeer antreten.
Und dazu ist Ellerbrock auf einem guten Weg. Die 36-Jährige, die bei den Paralympics in London an vier gesetzt ist, spielte sich ins Halbfinale vor. Im Viertelfinale setzte sich Ellerbrock mit einem 3:6, 7:5, 6:2-Sieg gegen die Niederländerin Marjolein Buis durch. Ellebrock ist im Halbfinale damit allein unter drei Niederländerin. Ihre Halbfinalgegnerin ist die Weltranglisten-Zweite Aniek van Koot. Das zweite Halbinale bestreiten Superstar Esther Vergeer und Jiske Griffioen.(Text: dpa/cab; Foto: GEPA pictures)