Pete Sampras über Novak Djokovic: "Klares Zeichen, dass er der Beste in der Geschichte ist"
Novak Djokovic hat mit seinem siebenten Jahres-Finish als Nummer eins Pete Sampras endgültig überholt. Dieser wiederum zeigte nichts als Respekt für den Serben. Und gibt dabei einen kräftigen Wink in Richtung GOAT-Debatte.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
16.11.2021, 19:05 Uhr

Seine Rekorden galten als unantastbar. Sechs Mal konnte Pete Sampras eine Saison etwa als Nummer eins der Tenniswelt beenden, 14 Mal war er auf Grand-Slam-Ebene erfolgreich. Zu einer Zeit, da war noch nicht abzusehen, was in den kommenden Jahrzehnten folgen sollte. Zunächst nämlich überholte Roger Federer den heute 50-Jährigen in Sachen Major-Titel, nun liegen mit Nadal, Federer und Djokovic gleich drei Spieler deutlich vor Pete Sampras´ einst ewigem Rekord. Die "Big Three" hatten die Rekordbücher des Tennissports auf den Kopf gestellt.
Ein Mann, der sich in dieser Hinsicht besonders eifrig agiert, ist Novak Djokovic. Der Serbe - zweifelsohne der beste Tennisspieler der letzten Jahre - bricht zur Stunde Rekord um Rekord, zuletzt erst vor wenigen Tagen, als sich der Weltranglistenerste zum sage und schreibe siebenten Mal zur Nummer eins zum Jahresende krönte. Damit hat der 34-Jährige auch in diesem Vergleich Pete Sampras überholen können, erst im Vorjahr war Djokovic mit dem Amerikaner gleichgezogen.
Sampras von Djokovic begeistert
"Ich war all die Jahre der Mann der Rekorde, aber er ist viel mehr der Mann der Rekorde als ich. Er ist beständiger, hat mehr Turniere gewonnen, mehr Grand Slams", zollte Sampras selbst dem Serben zuletzt seinen Respekt. "Ich glaube nicht, dass wir jemals wieder jemanden sehen werden, der sieben Mal das Jahr als Nummer eins beendet." Die Rekorde der "Big Three" hätten auch sportartenübergreifend mehr Beachtung verdient, ist der 50-Jährige überzeugt. Schließlich sei Tennis als Einzelsport die ultimative Herausforderung: "Tennisspieler müssen das komplette Paket haben. Ich denke, man muss eine Einstellung haben, um die Nummer eins zu sein, und Novak hat sie", zitierte das Tennis-Portal puntodebreak den Amerikaner.
Während Djokovic keinen Hehl daraus macht, sein Hauptaugenmerk auf die Major-Turniere zu legen, ist Sampras doch überzeugt, dass der Rekord der meisten Finishes als Nummer eins zum Jahresende für den Serben früher oder später einen hohen Stellenwert haben wird: "Siebenmal als Bester der Saison abzuschneiden, ist etwas, das er, glaube ich, als Bonus zu all den gewonnenen Grand Slams sehen wird, aber es ist etwas, das er im Laufe der Jahre noch viel mehr schätzen wird. Er tat es zu einer Zeit, als er Federer und Nadal dominierte und die nächste Generation in Schach hielt."
Der Weg des Serben an den Olymp des Tennissports sei insbesondere auch eine menschliche Weiterentwicklung gewesen, betonte Sampras: "Ich war sehr beeindruckt von seiner Entwicklung. Es ist großartig zu sehen, wie er sich von einem talentierten jungen Athleten, der mental ein wenig zerbrechlich war, zu dem entwickelt hat, was er heute ist." Und was Novak Djokovic eben heute ist, darüber hat der 50-Jährige eine recht klare Vorstellung: "Für mich ist alles, was er getan hat, ein klares Zeichen dafür, dass er der Beste aller Zeiten ist."