Petra Kvitova: "Miss Fed Cup" will ihre Erfolgsserie im Finale fortsetzen

Petra Kvitova ist die Erfolgsgarantin im tschechischen Team. Am Wochenende könnte sie ihren sechsten Fed-Cup-Titel gewinnen. Gegner der Gastgeberinnen ist in Prag ein stark ersatzgeschwächtes US-Team.

von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet: 08.11.2018, 13:40 Uhr

Petra Kvitova hat Garbine Muguruza phasenweise dominiert

Petra Kvitova hat entspannte Tage hinter sich. Tage voller Freude - mit guten und besonderen Nachrichten. In Tschechien gibt es jetzt ein Geldstück mit dem Konterfei der 28-Jährigen. Zudem gewann sie den "Heart Award", eine Auszeichnung, die für besondere Verdienste im Fed Cup verliehen wird.

Ein wenig Abwechslung vor dem Finale am Samstag und Sonntag in der o2-Arena in Prag gegen die USA erlebte Kvitova beim Ausflug mit ihrer kleinen Nichte ins Disneyland Paris.

Die Weltranglistensiebte könnte ihr Team am Wochenende zum sechsten Fed-Cup-Titel in den vergangenen acht Jahren führen. Eine sagenhafte Bilanz. Seit 2011 konnten nur die USA (2017) und Italien (2013) in die tschechische Phalanx einbrechen.

Ein Verdienst von Kapitän Petr Pala, der es immer wieder schafft, seine Mädels auf Linie zu bringen. Es gibt wohl keine Mannschaft, in der der Teamgeist so authentisch gelebt wird wie in der "Czech Crew". Dabei lässt Pala bewusst die Zügel schleifen: Als die deutsche Auswahl 2014 im Finale beim Seriensieger in Prag antrat, durfte Kvitova viel Zeit mit ihren im selben Hotel wohnenden Eltern Jiri und Pavla verbringen.

Kvitova: "Wir haben ein großartiges Team"

Nicht selten sitzt auch bei Matches auf der WTA-Tour eine Tschechin bei der anderen in den Box, um sie zu unterstützen. "Wir haben ein großartiges Team. Jede freut sich auf die Fed-Cup-Wochen in der Saison", sagte Kvitova, die im Einzel 30 ihrer 40 Partien im bedeutendsten Mannschafts-Wettbewerb im Tennissport gewonnen hat. Im Halbfinale gegen Deutschland (4:1) im vergangenen April besiegte sie sowohl Angelique Kerber als auch Julia Görges deutlich.

Nach der Messerattacke eines Einbrechers im Dezember 2016 in ihrer Wohnung hat die Linkshänderin längst wieder den Sprung in die Top Ten geschafft. In der ersten Jahreshälfte war die bei den Kolleginnen im WTA-Circuit äußerst beliebte Kvitova mit ihren fünf Turniersiegen sogar die erfolgreichste Spielerin.

Tschechien trotz Pliskova-Ausfall klarer Final-Favorit

Doch Verletzungen und eine Formschwäche verhinderten in den vergangenen Monaten den durchschlagenden Erfolg. Beim WTA-Finale in Singapur kassierte "P3tra", die Dreisatz-Spezialistin, in ihren drei Gruppenspielen drei Niederlagen gegen ihre die spätere Siegerin Elina Svitolina sowie Caroline Wozniacki und ihre Landsfrau Karolina Pliskova.

Apropos Pliskova. Die ehemalige Nummer acht der Welt musste ihre Teilnahme am Fed-Cup-Finale verletzt absagen. Neben Kvitova besteht das Team der Gastgeberinnen aus Katerina Siniakova (WTA-Nr. 31) , Barbora Strycova (WTA-Nr. 33) und Barbora Krejcikova (WTA-Nr. 1/Doppel). Siniakova und Krejcikova bilden das derzeit beste Doppel.

Die USA müssen auf die Williams-Schwestern sowie Sloane Stephens, Madison Keys und Coco Vandeweghe verzichten. Teamchefin Kathy Rinaldi nominierte Danielle Collins (WTA-Nr. 36), Sofia Kenin (WTA-Nr. 52), Alison Riske (WTA-Nr. 63) und Nicole Melichar (WTA-Nr. 15/Doppel)

von Ulrike Weinrich

Donnerstag
08.11.2018, 13:40 Uhr