Pironkovas Herbergssuche durch London
Sogar eine Halbfinalistin hat es zur Wimbledon-Zeit bei der Hotelsuche nicht leicht.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.07.2010, 13:56 Uhr

Der sensationelle Halbfinal-Einzug Tsvetana Pironkovas in Wimbledon hat nicht nur Tennis-Experten wie -Fans überrascht, sondern auch die Bulgarin selbst.
Hotels ausgebucht, erst Botschafter hilft
Die 22-Jährige hatte ihr Londoner Hotelzimmer nur für die Dauer der ersten beiden Runden gebucht. Nicht ganz ohne Grund, immerhin war Pironkova bei ihren bisherigen 20 Auftritten bei Grand-Slam-Turnieren noch nie über die zweite Runde hinausgekommen. Nach dem Sieg über Vera Dushevina hatte Pironkova damit nicht nur ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis erreicht, sondern stand plötzlich auch ohne Bleibe da.
"Die Hotels sind zu dieser Zeit alle ausgebucht, es gab einfach keinen Platz mehr." Erst ein Anruf beim Präsidenten des Bulgarischen Tennisverbandes half der Dame aus Plovdiv aus ihrer misslichen Lage. Der machte die Herbergssuche sofort zum Staatsakt: "Er rief die bulgarische Botschaft in London an. Sie sagten 'Kein Problem!' und gaben mir ein schönes Apartment in South Kensington."
"Großartiger Erfolg für unser Land"
Ausgezahlt haben sich die Anstrengungen für die Weltranglisten-82. in jedem Fall. Immerhin blieb Pironkova nach ihrer Übersiedlung weitere acht Tage in London, mit dem Semifinal-Einzug wird sie sogar ihre beste Karriere-Platzierung im Ranking übertreffen. Das war vor fast genau zwei Jahren Platz 40, in der am Montag neu erscheinenden Liste dürfte Pironkova unter den Top 35 stehen.
Nur zum ganz großen Triumph hat es nach der Niederlage am Donnerstag gegen Vera Zvonareva noch nicht gereicht. "Ich habe wirklich gut begonnen, aber Vera hat ab dem zweiten Satz unglaublich gut gespielt." In Bulgarien ist ihr Bekanntheitsgrad dennoch schlagartig gestiegen. "Daheim war es überall die Top-Neuigkeit. Es ist ein großartiger Erfolg für unser Land, für das bulgarische Tennis."(Fotos: J. Hasenkopf)