Qinwen Zheng: Die „Aggressive Leaderin“ gewinnt mit Geduld
Im siebenten Vergleich mit Aryna Sabalenka hat es für Qinwen Zheng endlich mit einem Sieg geklappt. Ausschlaggebend dafür: eine geduldigere Spielanlage.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
15.05.2025, 11:30 Uhr

Wer sich erinnern kann: Mark van Bommel galt beim FC Bayern München dereinst ja als der „Aggressiv Leader“, also als jener Mann, der das eigene Team an-, vor allem aber dem Gegner Angst eintreibt. Dass van Bommel zuverlässigen Berichten zufolge außerhalb des Courts ein ganz charmanter Mann ist, tut dabei nichts zur Sache.
Im Tennis geht es naturgemäß in erster Linie darum, sich selbst zu pushen. Das passiert bei den Männern vielleicht immer noch ein bisschen offensichtlicher. Aber auch Danielle Collins, Aryna Sabalenka oder Marta Kostyuk lassen ihre jeweiligen Gegnerinnen wissen, wann ihnen ein eigener Punkt besonders gut gefallen hat. Die Nummer eins in dieser Hinsicht könnte aber Qinwen Zheng sein.
Zheng startet schlecht in die Saison
Die chinesische Olympiasiegerin von Paris 2024 hat nicht nur eine offensive Spielanlage. Sondern knallt ab und zu auch schon mal Bälle weg, die ihre Kontrahentin beim Aufschlag knapp ins Aus gesetzt haben. Besonders viel Grund zu jubeln hat Zheng in den vergangenen Monaten aber nicht gehabt. Die Saison begann mit dem Zweitrunden-Aus gegen Laura Siegemund bei den Australian Open denkbar schlecht, in Doha und Dubai setzte es gegen Ons Jabeur und Peyton Stearns zwei Erstrunden-Pleiten.
In Indian Wells und Miami ging es für Qinwen Zheng dann immerhin bis ins Viertelfinale, wo sie aber zunächst an Iga Swiatek und in Florida dann an Aryna Sabalenka scheiterte. Was gleichzeitig die sechste Niederlage gegen die aktuelle Weltranglisten-Erste war. Diese Serie ist am Donnerstag in Rom zu ihrem Ende gekommen. Und Sabalenka trug einiges dazu bei: Der Branchenprima unterliefen 27 Fehler ohne Not. Um gerechnet hat Sabalenka beim 4:6 und 3:6 also fast sieben Sielen einfach so hergeschenkt. Und Zheng, die eigentlich auch immer aggressiv agiert, zeichnete sich durch eine bemerkenswerte Geduld aus.
Ihr bis dato letztes Endspiel hat Zheng im vergangenen Jahr bei den WTA Finals erreicht. Und dieses gegen Coco Gauff verloren. Gegen eben die geht es heute im Foro Italico um den Einzug in das Titelmatch von Rom.
Hier das Einzel-Tableau in Rom