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Rene Lackner stürmt ungesetzt ins HTT US Open Finale

Der ungesetzte HTT Grand-Slam-Debütant Rene Lackner und der an Nummer 5 der Setzliste gereihte 2fach...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 01:18 Uhr

Der ungesetzte HTT Grand-Slam-Debütant Rene Lackner und der an Nummer 5 der Setzliste gereihte 2fache HTT Kitzbühel-Sieger Martin Zehetner werden am Mittwoch Nachmittag im Finale der 29. Auflage der HTT US Open in der Südstadt um den Titel beim zweiten HTT Saison-Major-Turnier spielen. Nach schwachem Start steigerte sich Martin Zehetner im Oldies-Duell gegen Serbiens HTT-Altmeister Vladimir Vukicevic zum einem letztendlich ungefährdeten semifinalen Zweisatzsieg, und auch Rene Lackner sparte im zweiten Vorschluss-Runden-Duell des 114. HTT Grand Slam Turniers der Geschichte mit einem 6:4, 7:5 Erfolg gegen HTT Olympiasieger Anton Würflingsdobler Kräfte für den 74igsten finalen Best of five Showdown der Open Ära. Aus der Südstadt berichtet von den HTT US Open C.L

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Martin Zehetner steht zum zweiten Mal nach 2014 im Endspiel der HTT US Open

Mehr als drei Jahre nach seinem letzten Major-Finale bei den HTT French Open 2017, hat Martin Zehetner bei der 29. Ausgabe der HTT US Open 2020 wieder ein Grand-Slam-Finale der Hobby-Tennis-Tour erreicht. Der 39jährige bezwang in einer ganz speziellen Partie (dazu nachfolgend mehr) den dreifachen serbischen HTT Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic nach schwachem Start am Ende souverän mit 6:3, 6:2, und erreichte damit zum zweiten Mal nach 2014 das Endspiel des mit 2000 Punkten dotierten Hartplatz-Klassikers am südlichen Stadtrand von Wien. Zehetners vierter HTT US Open Start nach 2014, 2018 und 2019 ist ein ganz besonderer, der dieser Tage zu einer Art “Reise durch die Vergangenheit” avanciert. Am gestrigen Turniersonntag gab es das spezielle Treffen mit seinem neuen Teamkollegen Damian Roman und die letztlich erfolgreiche Aufarbeitung seiner bitteren Vorrunden-Niederlage bei den HTT Finals 2019 in Form einer mehr als gelungenen Revanche. Im Semifinale gegen Vladimir Vukicevic gab es dann noch eine Steigerung und ein von Emotionen und Erinnerungen getragenes Wiedersehen mit jenem Mann, der bei einer der bittersten Karriere-Stunden des Martin Zehetners live und erste Reihe fußfrei dabei war. Wir drehen das Rad der Zeit zurück zum 13. September 2018. Es ist Semifinal-Time bei den HTT US Open, als Martin Zehetner im Duell mit dem späteren Sieger Vladimir Vukicevic beim Stand von 1:6, 5:5 plötzlich zu Boden geht, und mit einer später diagnostizierten Bänderverletzung den Traum vom ersten Grand-Slam-Titel seiner HTT-Karriere begraben musste.

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Zehetner mit neun Games in Serie und Vukicevic mit erster HTT US Open Niederlage seit dem 2017er Finale gegen Patrick Wiesmühler

Gestern am 31. August 2020 gab es die Neuauflage dieses damals jäh unterbrochenen Halbfinales. Gleiches Turnier, selbe Runde, identer Gegner, nur der Court war aufgrund der anstehenden Live-Übertragung ein anderer. Für Martin Zehetner war es ein ganz besonderes Spiel, in dem nochmals die schmerzhaften Erinnerungen an die Vorfälle von vor zwei Jahren wach wurden. Vielleicht auch deshalb ist Zehetners Kaltstart in sein 193. HTT Karriere-Match zu erklären. Mit zwei Breaks hatte er sich 0:3 in Rückstand manövriert, und wer weiß wie das vierte direkte Duell der beiden 39jährigen in weiterer Folge verlaufen wäre, wenn Vukicevic an seinem Geburtstag einen seiner beiden Spielbälle zum 4:0 genützt hätte. So aber feierte Zehetner eine grandiose Aufholjagd, die schon fast Ausmaße einer Auferstehung hatte. Mit 9 Games en suite versetzte Zehetner seinem Gegner einen schweren mentalen Schlag, und nahm endgltig Kurs auf sein insgesamt 23. HTT Karriere-Finale und sein viertes Endspiel im Jahr 2020. Ergebniskosmetik zum 1:3 und 2:5, mehr war aus Sicht des an Nummer 4 gesetzten Geburtstagskindes nicht mehr drin. Damit endete Vladis Traum doch noch einmal zu Grand-Slam-Ehren zu kommen abrupter als erwartet. Mit seiner ersten Niederlage bei den HTT US Open seit seiner Final-Pleite 2017 gegen Patrick Wiesmühler blieb dem 39jährigen in seinem 310. HTT-Karriere-Match sein 240. Einzelsieg und sein 11. Finaleinzug bei einem HTT Grand Slam Turnier verwehrt. “Ich fühle mich körperlich fit, und spielerisch war es nicht so schlecht. Heute bin ich mental an dieser Hürde gescheitert”, analysierte der HTT US Open Sieger von 2018, während Martin Zehetner froh über seine dritte HTT Major-Finalteilnahme schien. “Es hätte heute auch anders laufen können. Der erste Satz war sehr eng, und wenn Vladi 4:0 davongezogen wäre, dann hätte ich mich auch nicht beschweren können.

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Lackner siegt weiter, und Prüger scheitert just in seinem 200. HTT Karriere-Match vorzeitig an der Mission “Grand Slam”

Ob Martin Zehetner am Mittwoch Nachmittag (LIVE ab 15 Uhr im Stream und im Ticker auf hobbytennistour.at) endlich seinen ersten ganz großen Titel wird feiern können, liegt zu einem guten Teil und sprichwörtlich auch in den Händen von Rene Lackner. Der bald 39jährige ist weiter die große und positive Überraschung bei den HTT US Open 2020. Nicht das man über die Qualitäten und die glorreiche Vergangenheit vor seiner HTT-Zeit nicht Bescheid wüsste, aber auf Österreichs größter Breitensport-Tennisserie hat der Mann mit der megagefühvollen rechten Pratze noch keine Häuser abgerissen. Beim zweiten Grand-Slam-Turnier der HTT-Saison 2020 spielte sich Lackner aber bislang frei von allen “mentalen” Zwängen und in einer Art Spielrausch mitten hinein ins Endspiel der HTT US Open. Letztes Opfer des HTT Grand Slam Debütanten war am späten Montag Nachmittag HTT Olympiasieger Anton Würflingsdobler. Der 27jährige Oberösterreicher hatte nach verlorenem ersten Satz zu seinem Spiel gefunden, und Lackner einen 2:5 Rückstand aufgebrummt. Im Finish drehte der Routinier aber nochmals mächtig auf, pushte sich zu fünf Games in Serie und mit 6:4, 7:5 ins Endspiel des 104. HTT Saisonturniers gegen Martin Zehetner. Zu den Verlierern des Tages zählt auch noch Lukas Prüger. Der HTT Australien Open Champion crashte just in seinem 200. HTT Karriere Match im Viertelfinale gegen Anton Würflingsdobler in ein 4:6, 1:6 Debakel, das vorallem spielerisch die Bezeichnung Debakel verdiente. Damit bleibt das “eiserne Gesetz” der HTT in Kraft, wonach es in 30 Jahren noch keinem Spieler gelungen ist, alle vier HTT Grand Slam Turniere innerhalb eines Jahres zu gewinnen. Prüger wäre nach seinem Sieg im Januar bei den HTT Australian Open der einzige Kandidat für 2020 gewesen. Mit der Betonung auf “wäre gewesen”.

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von Claus Lippert

Dienstag
01.09.2020, 00:52 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 01:18 Uhr