Roger Federer: "Kann Finals zwischen Rafa und Novak nicht wirklich gut einschätzen"
Roger Federer hat sich zu seinen Highlights des Jahrzehnts geäußert - eine abschließende Beurteilung fällt ihm jedoch schwer.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
28.12.2019, 13:34 Uhr

Welches sind die größten Matches der Jahre 2010 bis 2019 - eine Frage, der zuletzt viele nachgingen. Unter anderem das US-amerikanische Tennis Magazine in Person von Steve Tignor, der das Wimbledon-Endspiel dieses Jahres zwischen Roger Federer und Novak Djokovic an die Spitze setzte - und dafür einige Kritik erntete.
Nun hat sich der Maestro himself im Gespräch mit dem Schweizer Tages-Anzeiger zu Wort gemeldet - und gestanden, dass ihm der genaue Überblick fehle. Und Federer führte einen äußerst logischen Grund an: "Ich schaue mir zwar viele Matches an, während ich noch im Turnier dabei bin. Aber wenn ich ausgeschieden bin, schaue ich kaum mehr. Deshalb kann ich die Finals zwischen Rafa und Novak nicht wirklich gut einschätzen."
Federer wählt Australian-Open-Finale 2012 zum Match des Jahrzehnts
Für 2019 fielen Federer vor allem das dramatische und hochklassige Achtelfinalspiel zwischen Stan Wawrinka und Stefanos Tsitsipas ein, das "Stan the Man" am Ende mit 8:6 im entscheidenden fünften Satz für sich entschied und sich damit ein Viertelfinale gegen Federer erspielte (das dieser gewann).
Als Match des Jahrzehnts wollte Federer diese Partie dennoch nicht durchgehen lassen. "Das Match des Jahrzehnts sollte ein Final sein", grübelte er. Und kam am Ende zum epischen Australian-Open-Endspiel zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal, das 5 Stunden und 53 Minuten dauerte und das Djokovic am Ende mit 5:7, 6:4, 6:2, 6:7 (5) und 7:5 gewann - nachdem Nadal eine Riesenchance beim 4:2 zum 40:15 liegengelassen hatte. "Die beiden haben sich viele große Schlachten geliefert", so Federer.
Und natürlich dürfe man Wawrinkas Sieg im French-Open-Finale gegen Djokovic nicht vergessen. "Sein Paris-Final gegen Novak war auch verrückt!"
Aber natürlich hat Federer auch zwei seiner Matches im Kopf. "Wenn ich an meine Matches denke, dann kommen mir zwei in den Sinn: die Finals in Australien 2017 und in Wimbledon in diesem Jahr", sagte Federer. Zwei Spiele, die auch umgekehrt hätten ausgehen können...