Tsitsipas über Neustart mit Vater: "Ich will, dass wir intelligenter und ehrlicher sind"
Nachdem das Experiment mit Super-Coach Goran Ivanisevic krachend gescheitert ist, begibt sich Stefanos Tsitsipas wieder in die Obhut seines Vaters Apostolos. Trotzdem soll vieles anders werden.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
29.07.2025, 10:09 Uhr

Vor wenigen Tagen kam (nicht ganz überraschend) die Bestätigung, dass die Zusammenarbeit zwischen Stefanos Tsitsipas und Goran Ivanisevic nach knapp zwei Monaten bereits schon wieder Geschichte ist. Nachdem sich der kroatische Trainer in der Öffentlichkeit durchaus abfällig über den Fitness-Zustand seinen Schützling geäußert hat, war der Schritt wohl unausweichlich.
Mittlerweile hat der 26-Jährige, der derzeit nur mehr auf Rang 30 der Weltrangliste klassiert ist entschieden, dass Vater Apostolos wieder die Leitung des Teams übernehmen wird. Eine Entscheidung, die übrigens sogar Ivanisevic gutheißt: „Ich glaube das wirklich: Die einzige Person, die ihn coachen kann, ist sein Vater“, so der Kroate.
"Ich habe die Kontrolle verloren"
Im vergangenen Jahr hatte sich der ehemalige Weltranglisten-Dritte noch abrupt und unter lautem medialen Getöse von Vater Apostolos getrennt. Eine Entscheidung, die der reumütige Sohn nun folgendermaßen schildert: "Es war ein sehr kompliziertes und unerwartetes Ende mit ihm. Er hat mich letztes Jahr an einen Punkt gebracht, wo ich mich selbst nicht mehr erkannt habe. Es gibt viele Dinge, die ich bereue und nicht wiederholen möchte, weil meine Reaktion und mein Verhalten unreif waren. Das war nicht ich. Ich habe die Kontrolle verloren. Aber seitdem haben wir viel geredet und viele Wochen gemeinsam verbracht. Er hat mich dann zu vielen Turnieren nicht als Coach, sondern als Vater begleitet. Wir hatten das Glück, die Dinge zu besprechen."
Nun solle eine Art Neustart erfolgen, aber unter anderen Voraussetzungen und ohne die Fehler der Vergangenheit: "Ich muss streng zu ihm sein", so der Sohn über sein neues Verhältnis zum Vater. “Manchmal will er, dass ich Dinge auf seine Art mache. Ich versuche das, jetzt neu auszurichten und ihm verstehen zu geben, dass manche Dinge so gemacht werden sollten, wie ich es will. Ich denke, dass diese Beziehung mehr verdient als das, was wir in den letzten zwei Jahren gemacht haben. Ich will, dass wir weiser und intelligenter sind in der Art, wie wir kommunizieren und, dass wir komplett ehrlich sind.”
Vielleicht gibt es ja schon beim ATP-1000-Turnier in Toronto erste Aufschlüsse darauf, wie gut die neue Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn Tsitsipas funktioniert. Der 26-Jährige trifft in seinem Auftaktmatch in Kanada auf den Australier Christopher O'Connell.
Hier das Einzel-Tableau in Toronto
