Roger Federer nach Bogota-Absage „emotional fertig“
Die Südamerika-Reise von Roger Federer und Alexander Zverev war ein voller Erfolg. Mit einer Ausnahme: In Bogota musste der Schaukampf aufgrund von Unruhen kurzfristig ausfallen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
18.12.2019, 07:51 Uhr

Während sich Alexander Zverev nach nur kurzer Verschnaufpause in Florida bereits wieder auf die neue Saison vorbereitet, gönnt sich Roger Federer noch ein paar Tage zur Regeneration. Und hat somit auch etwas Zeit, über die Südamerika-Tour an der Seite seines Stallgefährten bei Team 8 zu reflektieren. Wobei: Diese Aufgabe hat dem Schweizer bekanntermaßen ESPN abgenommen, am Dienstag ist die Dokumentation des Trips beim US-Sender erstmals zu sehen gewesen.
Dass der Besuch in Süd- und Lateinamerika nicht zu einhundert Prozent als Erfolg zu verbuchen war, lag an der politischen Situation in Kolumbien. Federer hatte dort 2012 mit Jo-Wilfried Tsonga bereits einen Schaukampf bestritten, das Da Capo gegen Zverev sieben Jahre später fiel den Unruhen in der Stadt zum Opfer. Dabei waren die beiden Protagonisten den Court in der Hauptstadt eigentlich bereit für den großen Auftritt.
Federer und Zverev spielen in China
„Wir hatten schon begonnen, uns aufzuwärmen und hatten auf dem Court viel Spaß, aber dann wurde alles ein wenig verrückt“, sagt Federer in der Dokumentation. „Ich habe mir gedacht: Ist das das beste Szenario? Die Leute sollte zu Hause und in Sicherheit sein, und zu diesem Zeitpunkt habe ich realisiert, dass wir nicht spielen sollten. Das war zu viel Stress und Druck für alle Beteiligten.“
„Ich hatte einen kleinen Zusammenbruch“, so Federer weiter. „Es war nicht das Traummatch, das es hätte werden sollen. Und ich habe gefühlt, wie alles auseinander fällt. Bei meiner Rückkehr in die Umkleidekabine war ich emotional fertig.“ Tatsächlich musste der Maestro in der Kabine von Alexander Zverev getröstet werden.
Bevor der Deutsche seine Saison 2020 beim ATP Cup in Brisbane beginnt, werden sich Federer und Zverev kurz vor Silvester noch zu einem weiteren Showmatch treffen: im chinesischen Hangzhou. Roger Federer wird erst bei den Australian Open wieder in das Wettkampftennis einsteigen.