Roger Federer über Grand-Slam-Rennen mit Nadal und Djokovic: "Der spezielle Moment war, den Rekord zu brechen - nicht, ihn zu halten"
Roger Federer bleibt entspannt, was seinen Grand-Slam-Rekord angeht.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
25.12.2019, 22:37 Uhr
Rafael Nadal und Novak Djokovic nähern sich Roger Federer langsam, aber sicher: Mit seinem Sieg bei den US Open hat sich der Spanier mit 19. Grand-Slam-Titeln an Federer mit 20 Stück rangepirscht - überhaupt war die Differenz zwischen den beiden noch nie knapper. Und: Dahinter lauert bereits Novak Djokovic mit 16 Siegen bei den Major-Turnieren.
Für Federer wäre es jedoch kein Problem, wenn die beiden an ihm vorbeizögen: "Das wäre okay", sagte er im Rahmen seiner Südamerika-Tour mit Alexander Zverev. "Ich kann die beiden ja nicht aufhalten, es zu tun. Ich kann nur kontrollieren, was ich kontrollieren kann."
Er sei sehr stolz und glücklich gewesen, als er Sampras überholt habe, so Federer. Und Nadal oder Djokovic: "Sollten das auch sein, wenn es passiert", so der Maestro. "Der spezielle Moment war, den Rekord zu brechen - nicht, ihn zu halten", erklärte Federer. Er hatte mit seinem Sieg beim Wimbledon-Turnier 2009 den damaligen Rekord von 14 Grand-Slam-Titeln von Pete Sampras gebrochen, der US-Amerikaner hatte erst im Jahr 2000 Roy Emerson als Rekordhalter abgelöst.
Es sollte sehr interessant werden, wie viele mehr die beiden gewinnen können, wie lange sie auf der Tour bleiben können. "Die beiden sind wirklich unglaubliche Spieler."
Federer: Auszeit 2016 brachte neue Energie
Dass er überhaupt bei 20 Titeln steht - vielleicht ist dies gar seiner unfreiwilligen Auszeit 2016 zu verdanken. Federer hatte sich damals in Melbourne den Meniskus gerissen, eine kleine OP folgte, "aber das Knie war nach wie vor nicht gut." Federer legte daraufhin eine Pause ein, erklärte Ende Juli seinen Saison-Abbruch. "Ich brauchte mehr Pause, nahm mir sechs Monate und habe letztlich 2016 insgesamt acht Monate verpasst."
Was diese Auszeit aber gebracht habe: "Sie hat mich auf Null gesetzt und mir neue Energie gegeben. Ich war schließlich schon seit rund 20 Jahren auf der Tour. Ich denke, diese Energie hat mir... ich weiß gar nicht wie viele Turniere ich seither gewonnen habe", grübelte Federer. 15 waren es im Übrigen.
Und obwohl es eine schwierige Zeit gewesen sei damals. "Aber an einen Rücktritt habe ich nicht gedacht."