Serbische Jungstars prägen vierten HTT Finals Spieltag
Die beiden serbischen Jungstars Vuk Jovanovic und Uros Bigic haben die Geschichte des vierten Spielt...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
26.11.2025, 13:18 Uhr
Die beiden serbischen Jungstars Vuk Jovanovic und Uros Bigic haben die Geschichte des vierten Spieltages der HTT Finals 2025 im UTC La Ville geschrieben. Während HTT Erste Bank Open Sieger Vuk Jovanovic am Dienstag Abend mit einem klaren Zweisatzsieg über den 2fachen HTT US Open Gewinner Rene Gräflinger ein weiteres Kapitel seines Heldenepos schrieb, wurde der zweite Auftritt von HTT French Open Finalist Uros Bigic am Cetercourt des Union Tenniscenters La Ville zu einem gerade einmal 43minütigen Ein-Akter eines sportlichen Dramas. Ein Bericht von C.L
Nebenwirkungen eines Medikaments stoppen Uros Bigic
Uros Bigic kann beim großen Saisonfinale der Hobby Tennis Tour nicht mehr weiter im Titelrennen mitmischen. Der serbische Ranglisten-Dritte von WAT Landstraße, musste am frühen Montag Abend sein Vorrunden-Match gegen HTT Australian Open Champion Theo Strobl beim Stand von 2:6, 0:1 erschöpft aufgeben, und damit sein HTT Finals-Debüt vorzeitig beenden. Akut aufgetretene Nebenwirkungen eines Medikaments gegen eine Hauterkrankung haben den jüngsten Spieler im elitären HTT Finals Teilnehmerfeld in die Knie gezwungen. “Ich war schon im Auftaktmatch am Sonntag nicht bei vollen Kräften. Heute habe ich rasch gespürt, dass meine Beine nicht mitspielen für so ein toughes Match wie jenes gegen Theo Strobl. Dieses Medikament hat als Nebenwirkungen u.a. die Beeinträchtigung der Regeneration zur Folge. Ich bin sehr traurig und enttäuscht, aber so macht das Spielen bei so einem tollen Turnier mit lauter großartigen Spielern keinen Sinn”, entschuldigte sich der 16jährige nach seinem Ausscheiden im persönlichen Gespräch mit dem HTT Finals Turnierdirektor. Bis zum Abbruch des 39 Minuten dauernden und wenig berauschenden ersten Satzes, in dem Bigic wie schon in seiner ersten Partie gegen Gräflinger lethargisch wirkte, hatte der Jungstar zwar zwei Winner mehr als sein Gegner übers Netz gefeuert, mit unsäglichen 23 unforced errors aber höchst persönlich am klaren Verlust des ersten Satzes mitgewirkt. Speziell beim Aufschlag lieferte der 16jährige eine gruselige Vorstellung, die nach Bekanntwerden seines gesundheitlichen Problems aber in einem anderen Licht erscheint. “Ich habe rasch bemerkt, dass beim Uros was nicht stimmt. Jetzt würde ich ein direktes Duell um den Semifinaleinzug gegen Rene Gräflinge bevorzugen” meinte hingegen Sieger Theo Strobl bei seinem abschließenden On Court Interview am Centercourt.
Jovanovic bezwingt Gräflinger und zusammen bauen sie Serie an klaren Zweisatzsiegen in der HTT Finals Vorrundenphase weiter aus
Stunden später war der Strobl-Wunsch auch schon in Erfüllung gegangen. Denn der 2fache HTT Finals Gewinner Rene Gräflinger musste sich in einer insgesamt schwachen Night Session des vierten Spieltages nach einer enttäuschenden Vorstellung dem favorisierten Ranglisten-Zweiten Vuk Jovanovic aus Serbien in nur 65 Minuten mit 2:6, 3:6 geschlagen geben, womit dem 40jährigen Kärntner ein Zittern um das angestrebte Halbfinal-Ticket nicht erspart bleibt. Gleich vorweg: Jovanovic und Gräflinger haben mit ihrer unspektakulär dahinplätschernden Vorrundenpartie die Serie glatter Zweisatzsiege bei den HTT Finals 2025 weiter ausgebaut. Nach vier Spieltagen und mittlerweile schon acht Single-Matches, wartet das große HTT Jahresabschlussturnier mit den besten acht Spielern weiter auf ein erstes Dreisatzergebnis. Aus der von Experten und den Spielern selbst prognostizierten Ausgeglichenheit der beiden Vorrunden-Gruppen ist weiter weit und breit nichts zu sehen. So auch beim spätabendlichen Duell zwischen Vuk Jovanovic und Rene Gräflinger, die meilenweit von einer Entscheidung in drei Sätzen entfernt waren. Das lag vorallem an jenem Mann, der auf dem La Ville Centercourt in Normalfall ganz gut zurecht kommt, und auf dem blauen Hartplatz schon Triumphe der Extraklasse lieferte. Jovanovic spielte nämlich keineswegs mit außerirdischer Performance, und lieferte wie schon im ersten Spiel eine solide Durchschnittsleistung ab. Das zeigt auf der anderen Seite sein hohes Grundpotential, mit dem der 20jährige Serbe auch mit wenig berauschenden Vorstellungen zu klaren Siegen kommt.
Gräflinger enttäschend, Jovanovic zufrieden
Allerdings müssen wir schon auf die Darbietung des Rene Gräflinger eingehen, der vom ersten Ballwechsel weg, kein Gefühl für diesen Abend aufbauen konnte. Wenn der Routinier aus Kärnten gut in ein Match findet, den Ball am Schläger spürt und die richtige Atmosphäre rund um ihn zu wirken beginnt, dann wird es für die Gegner auf der HTT, egal wie sie allesamt heißen mögen, richtig ungemütlich. Dann kann der Ferlacher mit Vor-, und Rückhand Tempo wie kein Zweiter generieren, und jedes Turnier der Hobby Tennis Tour gewinnen. Doch davon war der 12fache HTT Titelträger am Dienstag Abend meilenweit entfernt. Gräflinger lief bereits nach wenigen Minuten einem 0:3 Rückstand hinterher, hatte sich dazu zwei Aufschlagverluste geleistet, und den Weg auf die Verliererstraße so rasch wie selten eingeschlagen. Selbst als er eines der beiden frühen Breaks aufgeholt hatte, und bei seinem Aufschlagspiel zum möglichen 2:3 mit 40:0 komfortabel voran lag, konnte der HTT Finals Gewinner der Jahre 2022 und 2023 nicht anschreiben. Ein 2:6 nach nur 32 Minuten war die Folge und quasi die Einleitung eines insgesamt traurig schaurigen Auftritts. Auch im zweiten Satz konnte Gräflinger der Partie keine Wende geben. Jovanovic spielte zuverlässig, seriös und doch ohne zu glänzen seinen Part, während sein Gegner in diesem ungleichen Duell der Generationen zwei Breaks zum 2:3 und 3:6 kassierte, und sich damit nach nur 65 Minuten wieder verabschiedete. “Das war ein wichtiges Match heute. Ich will immerhin beide Titel gewinnen. Mit diesem Sieg stehe ich im Halbfinale und konnte Kräfte sparen”, zeigte sich Vuk Jovaovic nach seinem 60. HTT Karriere-Match zufrieden.
