Serena, Sharapova, Borg, Djokovic - die größten Nicht-Rivalitäten der Tennisgeschichte

Rivalitäten zeichnen sich ja dadurch aus, dass sich die Sieger der Matches abwechseln. Wir haben aber einmal ein paar Paarungen herausgesucht, bei denen dies ganz und gar nicht der Fall war.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 03.05.2020, 08:31 Uhr

Serena Williams in gewohnter Pose gegen Maria Sharapova
© GEPA Pictures
Serena Williams in gewohnter Pose gegen Maria Sharapova

Serena Williams vs. Maria Sharapova - Head-to-Head 20:2

Wie hat es Julia Görges 2019 nach dem 6:1 und 6:1 von Serena Williams gegen Maria Sharapova in der ersten Runde der US Open sinngemäß so schön formuliert: Wenn es Serena ein Anliegen ist, gegen jemanden zu gewinnen, dann kann sie immer noch einen Gang zulegen. Und gegen Sharapova scheint es der 23-maligen Major-Siegerin seit dem Jahr 2004 ein sehr ernstes Anliegen zu sein. Da nämlich gewann Sharapova ihre einzigen beiden Partien - zunächst im Endspiel von Wimbledon, dann noch bei den WTA Finals. Danach aber konnte Maria Sharapova, die Anfang dieses Jahres bei den Australian Open ihren Rücktritt bekanntgegeben hat, in 19 Matches insgesamt lediglich drei Sätze gewinnen. Den letzten 2013 in Miami.

Jimmy Connors vs. Vitas Gerulaitis - Head-to-Head 19:5

Björn Borg vs. Vitals Gerulaitis - Head-to-Head 17:0

Die Beschwerden der Tomas Berdychs, David Ferrers oder Jo-Wilfried Tsongas über die Dominanz der Großen Drei mögen ihre Berechtigung haben. Aber früher war auch nicht alles leichter. Frag nach bei Vitas Gerulaitis, dem eleganten, viel zu früh verstorbenen US-Amerikaner, der es in den 1970er-Jahren mit Jimmy Connors und Björn Borg zu tun bekam. Gerulaitis gewann 26 Titel auf der ATP-Tour, den größten im Dezember 1977 in Australien. In Absenz von Borg und Connors, die den Weg nach Down Under nicht antraten. Gegen seinen Landsmann Connors gewann Gerulaitis zwar das allererste Treffen 1974 in New York City, musste dann aber bis 1979 auf den nächsten  sportlichen Sieg warten (einmal konnte Connors nicht antreten). 16 Siege in Folge stehen für Connors in der Bilanz. Was Gerulaitis nach dem Sieg gegen seinen (Nicht-)Rivalen beim Masters 1979 zur legendären Bemerkung hinriss: „Lasst Euch das alle eine Lehre sein. Niemand schlägt einen Vitas Gerulaitis 17 Matches hintereinander.“ Gegen Björn Borg allerdings reichte es zu keinem einzigen Sieg.

Novak Djokovic vs. Gael Monfils - Head-to-Head 17:0

Wenn man selbst auf dem Serviertablett präsentierte Chancen nicht nutzt, so wie Gael Monfils im Halbfinale des ATP-Tour-500-Turniers in diesem Jahr in Dubai, dann darf eine 0:17-Bilanz niemanden wundern. Gut, Novak Djokovic ist ein Großmeister im Bewältigen schwieriger Situationen. Und davon gab es trotz des eindeutigen Rekords gegen Monfils einige. Zweimal etwa musste ein Tiebreak im dritten Satz über den Sieger entscheiden: 2009 in Paris-Bercy, 2014 in Toronto. Und die allererste Begegnung auf ATP-Niveau 2005 bei den Australian Open gewann Djokovic auch erst mit 7:5 im dritten Satz. Und ja: Die offizielle ATP-Statistik führt sogar einen Erfolg von Monfils in ihrer ewigen Liste. Der allerdings trug sich bei einem Future-Turnier im Jahre 2004 zu.

Ivan Lendl vs. Brad Gilbert - Head-to-Head 16:0

Auch bei Ivan Lendl böten sich mehrere Spieler an, die der gebürtige Tscheche bis auf´s Blut gequält hat. Tim Mayotte etwa, gegen den Lendl sogar eine 17:0-Bilanz aufweist. Aber gegen den Autor von „Winning Ugly“ zu reüssieren, das muss dem überhaupt nicht humorbefreiten Lendl eine besondere Freude gewesen sein. Und demonstriert auch die Ausnahmeklasse von Lendl, dem selbst mit dem großen Werkzeugkasten von Gilbert nicht beizukommen war. Und nur drei gewonnene Sätze in 16 Partien sprechen eine eindeutige Sprache.

Roger Federer vs. Philipp Kohlschreiber - Head-to-Head 14:0

Gut, in diesem Zusammenhang hätte man auch Federers Bilanz gegen Mikhail Youzhny anführen können: Diese liegt sogar bei 17:0-Siegen. Der Russe hat sich aber wohlverdient in den Ruhestand begeben, eben so wie David Ferrer (auch hier: 0:17 gegen Federer), Philipp Kohlschreiber kann den Traum vom ersten Erfolg gegen den Maestro weiter verfolgen. So richtig nah dran war Kohli, der in der Heimat in der Regel besonders gut spielt, 2015 in Halle/Westfalen, als er sich erst im Tiebreak des dritten Satzes geschlagen geben musste. Und auch bei der letzten Partie 2019 in Dubai hielt der Deutsche viel besser mit, als es das im dritten Durchgang klare Ergebnis vermuten ließ.

Rafael Nadal vs. Tomas Berdych - Head-to-Head 20:4

Tomas Berdych zählt mit Sicherheit zu den Favoriten auf den Titel „Bester Spieler, der niemals ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte“. Und Rafael Nadal ist jener Mann, der dem Tschechen dessen größte Chance dazu nahm: 2010 im Endspiel von Wimbledon. Das allerdings war nicht die einzige Gelegenheit, bei der sich Rafa im Rahmen von Majors als Spaßbremse für Berdych erwies. Die Bilanz, nur auf die vier größten Turniere im Tennisjahr bezogen, lautet 4:1 für den Spanier, der sich Berdych lediglich bei den Australian Open 2015 geschlagen geben musste. Auch nicht zu verachten: Gegen Richard Gasquet hat Nadal alle bisherigen 16 Matches gewonnen.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger
Djokovic Novak

von tennisnet.com

Sonntag
03.05.2020, 08:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.05.2020, 08:31 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger
Djokovic Novak