Severin Lüthi - „Ich bin nicht nur zur Dekoration da“

Großes Tennis am Mittwochabend bei "Kasi Live" in unserem Instagram-Account "tennisnetnews": Severin Lüthi, Schweizer Davis-Cup-Kapitän und Coach von Roger Federer, nahm sich eine gute halbe Stunde Zeit  für Christopher Kas.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 01.05.2020, 09:48 Uhr

Severin Luethi war am Mittwoch bei Christopher Kas zu Gast
© GEPA Pictures
Severin Luethi war am Mittwoch bei Christopher Kas zu Gast

Bart und Haare haben gesessen bei Severin Lüthi, das vorneweg. Und nachdem sich der Schweizer mit Christopher Kas seit Jahren bestens versteht, blieb kaum ein Thema unberührt. Angesprochen etwa auf die vier Top-Junioren, die in der Schweiz gerade heranwachsen, mahnte Lüthi zur Zurückhaltung. Nur einfach älter zu werden, werde nicht reichen, um als Erwachsener erfolgreich zu sein. Immerhin haben die Junioren aber schon erste Erfahrungen mit Großmeister Roger Federer gesammelt, Anfang des Jahres 2020 in Dubai. Da hätten beim Training dann aber zumeist zwei Junioren auf der einen und Federer auf der anderen Seite des Netzes gestanden.

Lüthi selbst hatte auch Ambitionen, in den Tenniszirkus einzusteigen. Im Alter von 17 Jahren war er der beste Spieler der Schweiz, kam dann aber vom professionellen Weg ab. Obwohl er einem Mann wie Gustavo Kuerten, der später drei Mal die French Open gewinnen sollte, Paroli bieten konnte. "Ich wusste in dem Alter nicht genau, was ich will", so Lüthi. "Als Junger macht man auch Fehler. Und da habe ich den Weg verloren. Die Gründe dafür interessieren am Ende aber niemanden - da zählen nur die Ergebnisse. Entweder man hat es geschafft oder nicht."

Bart und Haare schön - Severin Lüthi bei Christopher Kas
© Instagram
Bart und Haare schön - Severin Lüthi bei Christopher Kas

Lüthi bringt Doppel-Coach mit

Den Kontakt mit Roger Federer gibt es schon seit den Jugendtagen. Der fünf Jahre ältere Lüthi hat Federer nie so richtig aus den Augen verloren, stand dem aufstrebenden Star auch als Sparringspartner zur Verfügung. Richtig eng wurde das Verhältnis über den Davis Cup, wo Lüthi zunächst als Vize- Kapitän begann. Nachdem sich Tony Roche vom Posten als Coach von Federer  verabschiedet hatte, nahm Severin Lüthi dessen Rolle ein.

Und in dieser Rolle ist Lüthi keineswegs beratungsresistent. Besonders deutlich wurde das vor dem Davis-Cup-Endspiel in Lille 2014 gegen Frankreich. Da hatte Lüthi Coach David McPherson ins Boot geholt, der das Doppel mit Roger Federer und Stan Wawrinka derart gut vorbereitet hatte, dass Lüthi das beste Doppel im Davis Cup überhaupt gesehen hat. Gegen überhaupt nicht schlechte Franzosen mit Richard Gasquet und Julien Benneteau. Das führte er vor allem auf den Einfluss von McPherson zurück. „Es geht nicht darum, dass ich die Show reiße“, so Lüthi, der sich auch schon bei Christopher Kas Tipps geholt hat.

Sein Stil als Coach, gerade im Davis Cup, habe sich über die Jahre verändert. Zunächst wäre da natürlich viel Nervosität gewesen, schließlich sei Federer schon an der Spitze der Weltrangliste gestanden. Aber alle hätten sich entwickelt - Wawrinka, Federer und er selbst. Seine Philosophie beschrieb Severin Lüthi so: Einerseits wolle er die Spieler im Davis Cup bei den Seitenwechseln nicht mit Informationen überladen, seine Punkte will er aber schon rüberbringen. „Ich bin nicht nur zur Dekoration da.“

Im Moment habe Lüthi viel Kontakt mit Roger Federer. Dem Maestro gehe es sehr gut, er sei noch im Aufbau. Die ersten sechs Wochen nach der Knieoperation wären perfekt verlaufen, die darauffolgenden zwei nicht ganz optimal. Jetzt aber sei wieder alles im Lot. Und Federer sei einer jener Spieler, die von der Zwangspause profitieren.

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Donnerstag
30.04.2020, 08:20 Uhr
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