Brands verliert Marathon-Krimi
Der Deggendorfer unterliegt Gilles Simon nach einer bravourösen Leistung mit 14:16 im fünften Satz.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.01.2014, 12:48 Uhr
Von Christian Albrecht Barschel aus Melbourne
Daniel Brands ist mit einer ganz bitteren Niederlage bei den Australian Open ausgeschieden. Der Deggendorfer unterlag in der ersten Runde dem an 18 gesetzten Franzosen Gilles Simon nach einer bravourösen Vorstellung mit 7:6 (4), 4:6, 6:3, 3:6, 14:16 und vergab dabei sieben Matchbälle. Das Antreten von Simon stand dabei lange auf der Kippe. Am Samstag war der Franzose beim Einladungsturnier in Kooyong umgeknickt und musste zunächst auf Krücken laufen. Von einer Beeinträchtigung war aber drei Tage später nichts mehr zu sehen.
Der fünfte Satz dauerte 115 Minuten und war damit fast eine halbe Stunde länger als das Match zwischen Andy Murray und Go Soeda. Brands hatte bei 10:9 und Aufschlag Simon insgesamt fünf Matchbälle - zwei davon am Stück. Es entwickelte sich ein Match mit Davis-Cup-Atmosphäre. Beide Akteure hielten ihre Aufschlagspiele bis zum 14:13. Dann schenkte Simon dem Deutschen mit zwei Doppelfehlern am Stück das 15:40 und somit zwei weitere Matchbälle. Zweimal hatte Brands mit der Vorhand die Chance, das Match zu beenden. Zweimal verzog er, das eine Mal spielte die Netzkante den Spielverderber. Es kam, wie es kommen musste. Simon hielt sein Aufschlagspiel, breakte Brands zum 15:14 und konnte den Sack seinerseits zumachen. Doch der Deggendorfer hielt noch einmal bravourös dagegen und hatte die Chance zum Rebreak. Simon blieb cool, wehrte den Breakball ab und schlug eiskalt zu, als er nach 4:32 Stunden seinen ersten Matchball nutzte.
„Es war ein Match mit vielen Hochs und Tiefs. Sieben Matchbälle sind ziemlich viel. Ich war bei den Matchbällen teilweise etwas ungeduldig. Etwas Pech hatte ich auch, als ich einen Vorhand-Return an die Netzkante spielte. So kam halt eines zum anderen. Meistens geht man dann als Verlierer vom Platz. So ist der Sport nun mal. Beim nächsten Mal läuft das wieder in die andere Richtung", sagte Brands nach dem Match.
Brands darf trotz der bitteren Pille mit seiner Leistung zufrieden sein. Insgesamt 41 Asse und 111 Winner feuerte der Deutsche ins Feld von Simon. Bloß bei den Matchbällen fehlte ihm das Quäntchen Glück und teilweise auch die nötige Entschlossenheit. Als Frustbewältigung zerbrach Brands nicht seinen Schläger, sondern schrieb nach dem unglücklichen Aus noch Autogramme für die Fans. „Das ist für mich selbstverständlich, dass ich danach noch Autogramme gebe. Die Zuschauer haben uns sehr gut unterstützt. Das gehört zu meinem Job dazu, dass man sich um die Fans kümmert. Auch wenn man nicht gewonnen hat, kann man trotzdem Autogramm geben", sagte Brands.
Ebenfalls ausgeschieden ist Tobias Kamke. Der Lübecker unterlag in der ersten Runde der US-Nachwuchshoffnung Jack Sock mit 6:7 (5), 7:5, 2:6, 4:6.
Hier die Herren-Ergebnisse von den Australian Open.
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