Mayr-Achleitner im Viertelfinale der Generali Ladies Linz
Die heimische Nummer zwei wurde der leichten Favoritenrolle gegen Maryna Zanevska mit einiger Mühe, aber doch gerecht.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
10.10.2013, 17:39 Uhr

Österreichs schon letzte Hoffnung bei den Generali Ladies Linz lebt weiterhin: Patricia Mayr-Achleitner hat beim WTA-International-Hartplatz-Heimturnier in der tips-Arena nach hartem Kampf den Sprung unter die letzten Acht geschafft. Die Tirolerin (WTA 107) schlug die erst 20-jährige ukrainische Lucky Loserin Maryna Zanevska (WTA 113) nach rund 2:22 Stunden Spielzeit mit 6:1, 6:7 (1), 6:4. Damit spielt Mayr-Achleitner am Freitaggegen die topgesetzte Deutsche Angelique Kerber (WTA 9)um den Einzug ins Halbfinale. Es wäre das dritte ihrer Karriere auf der WTA-Tour nach Bogota 2009 und dem Finaleinzug in Bad Gastein 2011.
Bitteren Satzausgleich weggesteckt
Mayr-Achleitner startete wie aus der Pistole geschossen, nahm ihrer Kontrahentin zweimal zu null den Aufschlag ab, jeweils nach zwei Doppelfehlern von Zanevska. Nach nur 15 Minuten hieß es 5:0 in Games bei 20:3 in Punkten. Zwar vergab Mayr-Achleitner noch drei Satzbälle im sechsten Spiel, servierte danach aber aus. Auch den zweiten Satz begann sie mit einer 2:0-Führung gut, den Aufschlagverlust zum 2:2 konterte sie mit einem erneuten Break. Zanevska fand allmählich besser in die Partie, dennoch hätte Mayr-Achleitner sie bei 5:3 und 15/40 fast beendet. Sie ließ die beiden Matchbälle als Rückschlägerin jedoch aus und konnte das Match bei zweimaligem Aufschlag auf den Sieg bei 5:4 und 6:5 ebenfalls nicht abschließen.
So kam es, wie es fast schon kommen musste: Mayr-Achleitner war im Tiebreak nach einem schnellen 0:5-Rückstand chancenlos und musste in den dritten Durchgang. Dort gab sie gleich ihren Aufschlag ab, verbiss sich aber darauf in die Partie. Sie schaffte sofort das Rebreak und bekam wieder Oberwasser, konnte bei 2:1 und 3:2 je zwei Breakbälle noch nicht nützen. Bei 4:3 und 30/30 wurde ihr auch eine klare Fehlentscheidung des Stuhlschiedsrichters, der trotz großer Distanz zum Ball eine Entscheidung des Linienrichters überstimmte, zum Verhängnis. Mayr-Achleitner ärgerte sich zu Recht, hielt im nächsten Game jedoch das Service zum 5:4 und erspielte sich daraufhin drei Matchbälle. Beim dritten konnte sie endlich durchatmen.
„Sehr, sehr stolz, das gedreht zu haben“
Der insgesamt fünfte Matchball brachte Mayr-Achleitner also erstmals in Linz den Einzug ins Viertelfinale. Im letzten Jahr war sie nach dem Erfolg über die heurige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki (Deutschland) im Achtelfinale gescheitert, mit dem Plus von 40 WTA-Punkten kommt sie nun der Rückkehr in die Top 100 der Welt immer näher. „Das war ein komischer Tag heute“, meinte sie im Siegerinterview mit Österreichs bester Tennisspielerin aller Zeiten, Barbara Schett. „Ich habe es mir selbst schwer gemacht, meine Matchbälle nicht verwertet, meine Nerven waren nicht stark. Ich habe mir gedacht, ich habe schon gewonnen. Dann habe ich zu viele Fehler gemacht. Ich bin nun überglücklich, es doch geschafft zu haben. Ich spiele natürlich lieber besser in Österreich als woanders. In so einer Halle vor so vielen Zuschauern, das ist unglaublich.“
„Ich bin sehr gut gestartet, habe sehr gut gespielt und mir zwei Matchbälle erarbeitet“, wusste Mayr-Achleitner, „aber ich habe zu früh abgeschaltet, die Spannung verloren, meine Gegnerin ist besser geworden und hat sich reingespielt. Die Körpersprache wieder aufzubauen, das war schwer, aber ich habe mich reingefightet und mit großem Kampf gewonnen. Ich bin sehr, sehr stolz darauf, das gedreht zu haben. Vor ein paar Jahren hätte ich das nicht geschafft, aber ich bin um einige Schritte weiter als damals. Die volle hat auch geholfen. Ich habe beinhart im Kopf sein und das Vergangene vergessen müssen, auch wenn es nicht leicht war. Ich hätte den zweiten Satz verlieren dürfen.“ Gegen Kerber sei es nun leichter: „Da kann ich locker drauflos spielen, da hätte ich nichts zu verlieren.“(Text: MaWa; Foto: Ernst Zotl)
Hier die aktuellen Ergebnisse von den Generali Ladies Linz:Qualifikation,Hauptbewerb,Doppel.
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