"So hart nicht erwartet" - Oscar Otte im Ostrava-Finale ohne Chance

Der Erfolgslauf des Aslan Karatsev auf der ATP-Challenger-Tour hat sich fortgesetzt. Auch Oscar Otte konnte den Russen im Finale der Ostrava Open by Moneta nicht stoppen. Karatsev, der bereits in den vergangenen zwei Wochen bei den Turnieren in Prag jeweils ins Endspiel einzog und letzten Sonntag den Titel gewann, ließ dem Deutschen keine Chance. 6:4, 6:2 lautete das Ergebnis am Ende.

von Florian Heer aus Ostrava
zuletzt bearbeitet: 06.09.2020, 17:07 Uhr

Aslan Karatsev, Oscar Otte
© Florian Heer
Aslan Karatsev, Oscar Otte

Nach strahlendem Sonnenschein am Samstag kehrte in der Nacht zum Endspiel der Regen in den Nordosten der Tschechischen Republik zurück. Bereits am Dienstag musste das mit 132.280 Euro dotierte Sandplatzturnier einen klassischen „Wash-Out“ erleiden. Nach einer Stunde Verzögerung konnten die letzten beiden verbliebenen Protagonisten des Events allerdings den noch feuchten Court betreten.

Karatsev bestätigt starke Form

Karatsev, der ohne Satzverlust in das Endspiel eingezogen war, war von Beginn der dominierende Spieler auf dem Platz. Seine Grundschläge hatten eine gute Länge und Otte musste für seine gewonnenen Punkte deutlich mehr Einsatz aufbringen. Lief es einmal beim 27-jährigen Moskowiter nicht ganz rund, half auch noch das Netz. Insgesamt war aber der Sieg Karatsevs nie wirklich in Gefahr und auch Otte quittierte den ein oder anderen gelungenen Winner seines Kontrahenten mit einem anerkennenden Lächeln.

„Ich wusste, dass es ein hartes Match werden würden, so hart habe ich es allerdings nicht erwartet“, gestand Otte nach 1 Stunde und 18 Minuten Spielzeit und gab sich als fairer Verlierer. „Er hat sehr gut gespielt und ich hatte wenig freie Punkte. Ich habe versucht mein Spiel zu variieren, was nicht so gut funktioniert hat, da er viele Bälle knapp vor die Linie setzen konnte. Es war schwierig ein Konzept gegen ihn zu finden. Er ist der verdiente Sieger.“

Otte mit Blick auf Frankreich

Otte stand in seinem insgesamt sechsten Challenger-Finale auf der Suche nach seinem zweiten Titelgewinn. Mit 10.770 Euro Preisgeld und 75 ATP-Weltranglistenpunkten geht nach zwei Turnieren in Prag und sieben Tagen in Ostrava die Reise nun gen Südfrankreich. „Nach drei Wochen wieder ein anderes Land zu sehen ist schön. Mein Coach fährt mich jetzt noch zum Flughafen, wo ich eine Nacht bleibe und dann geht es per Flugzeug nach Marseille“, beschreibt Otte die nächsten Stunden nach dem Endspiel in der Mährisch-Schlesischen Region. Bei den Open du Pays d’Aix wird der 27 Jahre alte Kölner dann erneut auf Punktejagd gehen. „Durch den Finaleinzug hier, habe ich für das Turnier ein SE bekommen. Das ist schön und ich werde wieder voll angreifen. Danach geht es nach Hause und in die Vorbereitung auf die Qualifikation der French Open.“

Karatsev mit neuem Career-High

Auch der frisch gekrönte Champion der Ostrava Open hat nach seinem 16. Sieg in den letzten 17 Matches Roland Garros fest im Visier. 18.290 Euro Preisgeld und 125 ATP-Ranking-Points lauten die Ausbeute für „King-Karatsev“. Er wird zum ersten Mal in seiner Karriere innerhalb der Top 115 der Weltrangliste stehen.

Karatsev sah den Schlüssel zum Erfolg gegen Otte im Return. „Oscar hat einen starken Aufschlag, der mit viel Slice gespielt ist. Daran musste ich mich erst gewöhnen“, so der Mann, der sich seit dem Re-Start der Tour lediglich dem dreimaligen Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka im Finale der Prague Open geschlagen geben musste.

Gefragt nach dem Geheimnis seines Erfolgs, antwortete der Russe nüchtern: „Einen solchen Lauf habe ich natürlich nicht erwarten. Ich habe während der Pause in den Vereinigten Staaten ein paar Showkämpfe bestritten und an meiner Fitness gearbeitet und gut trainiert. Vielleicht konnte ich eine bessere Vorbereitung als die Konkurrenz absolvieren? Jetzt blicke ich auf jeden Fall nur von Match zu Match.“

Dieses wird voraussichtlich weiter auf tschechischem Boden stattfinden. Karatsev hat für die Czech Open in Prostejov nächste Woche gemeldet. Sein Gegner in der ersten Runde wäre mit Yannick Maden erneut ein deutscher Spieler.

von Florian Heer aus Ostrava

Sonntag
06.09.2020, 17:49 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.09.2020, 17:07 Uhr