Sumit Nagal spricht über Geldsorgen: "Ich habe aufgegeben"

Sumit Nagal hat in einem Interview mit der indischen Nachrichtenagentur "PTI" offen über seine finanziellen Probleme gesprochen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 25.09.2023, 21:54 Uhr

Sumit Nagal plagen Geldsorgen
Sumit Nagal plagen Geldsorgen

Die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich scheint auch im Tennissport immer weiter auseinanderzugehen. Während die Profis in den vorderen Regionen der Weltrangliste Million um Million einspielen, haben es Spieler jenseits der Top 100 äußerst schwer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das hat nun auch Sumit Nagal, die aktuelle Nummer 159 des ATP-Rankings, in einem Interview mit der indischen Nachrichtenagentur "PTI" offengelegt.

"Wenn ich auf mein Bankkonto schaue, habe ich jetzt so viel, wie ich am Anfang des Jahres hatte – 900 Euro", gab Nagal preis. Im Laufe seiner Karriere spielte der 26-Jährige ATP-Angaben zufolge rund 665.000 Euro ein. Angesichts der hohen Kosten für Flug, Hotel und Verpflegung bleibe davon aber nicht allzu viel übrig. Einen eigenen Physiotherapeuten, führte Nagal aus, könne er sich nicht leisten. 

Auf einen Coach möchte Nagal trotz der angespannten Finanzlage nicht verzichten. "Die jährlichen Kosten, um mit einem Trainer zu reisen, belaufen sich auf rund 100.000 bis 120.000 Euro", meinte der Inder. Zur Veranschaulichung: Im Jahr 2023 verdiente Nagal bislang rund 84.000 Euro an Preisgeld.

Nagal erhält Unterstützung von Gatorade

Von seinem heimischen Tennisverband erhalte er indes keine große Unterstützung. Dass er keinen Verlust mache, sei laut Nagal der Hilfe der "Maha Tennis Foundation" sowie einer indischen Ölfirma zu verdanken. Reich werde er damit aber nicht: "Ich muss alles, was ich verdiene, direkt wieder ausgeben."

"Es ist so schwierig, in Indien finanziellen Support zu finden. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich habe aufgegeben", so Nagal. Immerhin: Als Reaktion auf das Interview wurde dem Inder vom amerikanischen Getränkeunternehmen Gatorade ein Vertrag angeboten. 

von Nikolaus Fink

Dienstag
26.09.2023, 11:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.09.2023, 21:54 Uhr