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Timea Babos nach Disqualifikation: "Sitze weinend in der Küche"

Bereits am Freitag hatte sich abgezeichnet, dass es in Zusammenhang mit den Kontaktpersonen von Benoit Paire noch Probleme geben wird. Tags darauf wurden Kristina Mladenovic und Timea Babos als Nummer eins des Turniers aus der Doppelkonkurrenz genommen. Nun reagiert Babos auf die Geschehnisse - und spart nicht an Kritik an den Veranstaltern. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 07.09.2020, 16:15 Uhr

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Kristina Mladenovic und Timea Babos wurden von den US Open 2020 ausgeschlossen
Kristina Mladenovic und Timea Babos wurden von den US Open 2020 ausgeschlossen

Als Freitagabend langsam klar wurde, dass es "politische Probleme" waren, die den Start des Drittrundenduells zwischen Alexander Zverev und Adrian Mannarino stundenlang nach hinten verschoben hatten, war auch klar, dass dies wohl noch weitere Konsequenzen haben wird. Nur durch eine Sondergenehmung, wie später bekannt wurde, hatte der Franzose an den Start gehen dürfen. Höchstwahrscheinlich nur deshalb, da er sich bereits auf der Anlage befunden hatte. 

Weniger Glück hatte tags darauf das topgesetzte Damendoppel Kristina Mladenovic und Timea Babos. Erst waren die beiden klammheimlich aus dem Spielplan verschwunden, erneut dauerte es etwas, bis vonseiten der Veranstalter offiziell bekanntgegeben wurde, dass die beiden Damen aufgrund der Quarantäne-Regelungen nicht antreten dürfen - und folglich disqualifiziert wurden. 

Es war dies der Höhepunkt eines chaotischen Vorgehens rund um den COVID-19-Fall Benoit Paire, wie "Gefangene" hätten sich Mladenovic und Co gefühlt, wie die Franzosin im Anschluss an ihr Ausscheiden in der Einzelkonkurrenz konstatierte. Einen Höhepunkt, den Doppelpartnerin Timeo Babos als äußerst unrühmlich einstuft: "Es ist unfassbar unfair, ich sehe keinen triftigen Grund, wieso es so passieren musste", schrieb die 27-Jährige auf Instagram. 

Mladenovic elf Mal negativ getestet

Sie sei zuhause - womit höchstwahrscheinlich das Hotelzimmer in New York City gemeint ist - und sitze in der Küche und weine. In diesen Momenten, so Babos, beginne sie erst, zu realisieren, was in den letzten Stunden geschehen war. Man solle sich die Fakten ansehen. Benoit Paire wäre zwar positiv getestet worden, seine Kontaktpersonen hingegen hätten keinen einzigen positiven Bescheid erhalten. Mladenovic wäre ganze elf Mal gestetet worden, Babos selbst immerhin vier Mal. 

Auch auf den Fakt, dass Mannarino tags zuvor noch antreten durfte, reagiert die Ungarin: "Er durfte spielen, wir am nächsten Tag nicht mehr. Das ist einfach ungerecht. Unbegreiflich. Es ist einfach nicht fair", so Babos. Man habe ihnen eine gute Chance, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, weggenommen. "Aber warum? Ich weiß es nicht, ich verstehe es nicht", schließt eine sichtlich niedergeschlagene Timea Babos ihr Statement. . 

Vonseiten der Veranstalter hieß es zur Disqualifikation von Babos/Mladenovic unterdessen: "Die Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens von Nassau County haben Quarantäne-Pflicht für alle Personen ausgeschrieben, die engen Kontakt zu einer Person hatten, die positiv auf COVID-19 getestet wurde." Da sich das Spielerhotel in diesem Distrikt befinde, sei es den Spielern nicht erlaubt, zur Anlage zu pendeln. Und da Kristina Mladenovic einer der Kontaktpersonen von Benoit Paire war, wurde das Doppel aus dem Turnier genommen. 

von Michael Rothschädl

Montag
07.09.2020, 17:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.09.2020, 16:15 Uhr