Tommy Haas geht topfit ins Kurz-Comeback

Tommy Haas kehrt bei den Schaukämpfen in Berlin (ab heute live bei Eurosport und bei ServusTV) auf den Tennisplatz zurück. Der 42-Jährige will die junge Konkurrenz "ein bisschen nerven".

von SID
zuletzt bearbeitet: 13.07.2020, 12:05 Uhr

Tommy Haas hat nichts von seiner Form verloren
© Getty Images
Tommy Haas hat nichts von seiner Form verloren

Seine Figur erinnert an frühere Wettkampftage, und auch der Siegeswille brennt wieder in ihm: Tommy Haas ist zurück. Der 42 Jahre alte Tennis-Rentner schwingt beim Showturnier in Berlin wieder den Schläger. Vor drei Jahren hatte der frühere Weltranglistenzweite seine Karriere beendet.

"Ich muss viel trainieren, um überhaupt eine Chance zu haben. Aber als ehemaliger Profi ist der Ehrgeiz natürlich noch da", sagte Haas vor seinem ersten Duell am Montag im Steffi-Graf-Stadion gegen den 18 Jahre alten Italiener Jannik Sinner (live bei ServusTV und Eurosport). "Vielleicht hier und da ein bisschen zu nerven, das ist mein Ziel", ergänzte er.

Die Racket-Szene zeigt sich von seinem Comeback angetan. "Er ist fit, das sieht man. Ich finde es klasse, dass er sich das traut", sagte Turnierdirektorin Barbara Rittner. Die Bundestrainerin traute dem "Senior" bei den Turnieren in Grunewald und im Hangar 6 des ehemaligen Flughafens Tempelhof durchaus die ein oder andere Überraschung zu.

Haas - "Absage von Indian Wells unvermeidlich"

Haas hat sich gründlich vorbereitet, ist seit mehreren Tagen in Deutschland. Auch zuvor in Kalifornien, wo der gebürtige Hamburger lebt, arbeitete er schon an seiner Fitness. "Ich habe viele Freunde in Los Angeles, die ein bisschen College-Tennis gespielt haben. Andere Freunde in LA haben ein Häuschen mit einem Tennisplatz. Es kann also passieren, dass ich vier- bis fünfmal pro Woche auf dem Platz stehe", berichtete der langjährige Profi.

Für seinen Abstecher nach Deutschland in Coronazeiten nahm Hass einige Schwierigkeiten in Kauf. Gleich mehrmals musste er sich testen lassen, bevor er den Flughafen betreten durfte, brauchte zudem noch ein Attest seines Hausarztes aus Los Angeles. "Es ist schön, wieder in der alten Heimat zu sein", sagte Haas, der letztmals 1991 in Berlin war.

Als Turnierdirektor von Indian Wells hatte Haas im Frühjahr den Ausbruch der Pandemie hautnah mitgekriegt. "Unser Turnier war eines der ersten, das abgesagt werden musste", erzählte der Wahl-Kalifornier. Das sei Anfang März eine schwierige Situation gewesen, zumal 95 Prozent der Spieler schon vor Ort waren. "Doch im Nachhinein war die Absage unvermeidlich", hat Haas eingesehen.

Hoffnung auf die US Open

Anders als viele US-Amerikaner nimmt Haas die Corona-Pandemie nicht auf die leichte Schulter, lobt die hohen Sicherheits- und Hygienestandards, die bei den Turnieren in Berlin herrschen. Dass dadurch wieder Zuschauer dabei sein können, begrüßte Haas.

"Das ist ein richtiger Schritt", meinte der Familienvater, der nach wie vor glaubt, dass der geplante Restart im Tennis im August mit den US Open als Höhepunkt gelingen kann. "Ich hoffe, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkehren", sagte Haas. Nur wie diese neue Realität aussehen werde, müsse man "in den nächsten Monaten noch herausfinden".

von SID

Montag
13.07.2020, 12:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.07.2020, 12:05 Uhr