Tommy Haas - „Roger Federers Chance kommt in Wimbledon“

Sein Turnier in Indian Wells musste Tommy Haas aus bekannten Gründen absagen. Zu den Großen Drei äußerte sich die langjährige deutsche Nummer eins nun in einem Interview mit der spanischen Zeitung Marca.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.03.2020, 08:03 Uhr

Roger Federer und Tommy Haas in Indian Wells
© Getty Images
Roger Federer und Tommy Haas in Indian Wells

Tommy Haas ist bestens mit Fragen vertraut, was hätte sein können, wenn … Wenn zum Beispiel er selbst nicht so häufig verletzt gewesen wäre. Oder wenn er nicht vor einem Match in Wimbledon gegen Roger Federer auf einen Ball gestiegen wäre, was ein Antreten gegen den Maestro verhindert hatte. Oder wenn nicht unmittelbar vor Beginn des ATP-Masters-1000-Turniers in Indian Wells die Situation um den Corona-Virus eskaliert wäre. So hat Haas nun genügend Zeit, sich der Theorie zu widmen, wie er es in einem Interview mit der Marca getan hat.

„Roger Federer sollte 21 Grand-Slam-Titel haben, weil im letzten Wimbledon-Finale, bei 40:15 und eigenem Aufschlag, hat der Sieg ihm gehört“, erklärte Haas also. Nun, die offiziellen Turnierannalen weisen einen anderen Sieger aus, Novak Djokovic nämlich. Was Haas, den mit Federer eine langjährige Freundschaft verbindet, in Hinblick auf den Schweizer unerfreulich findet. „Leider hat das nicht geklappt. Aber die Art und Weise, wie sich Roger bewegt, wie er für sich den richtigen Spielplan findet, ist unglaublich. Und dass er nach so vielen Erfolgen immer noch hungrig ist, ist phänomenal.“

20 Major-Titel für Federer, Nadal und Djokovic?

Kommt die Nummer 21 also noch dazu? „Federer hat es am schwierigsten, noch einmal ein Major zu gewinnen“, fuhr Haas fort. „Seine Chance wird in Wimbledon kommen. Roger weiß das - und wird alles dafür geben.“ So denn 2020 dort überhaupt gespielt werden kann. Nach der Verschiebung der French Open in den Herbst dieses Jahres scheint alles möglich.

Aber auch für Rafael Nadal und Novak Djokovic hat Tommy Haas nur Lob übrig. „Was Rafa bei den US Open 2019 gemacht hat, war verrückt. Das Finale war wie eine Achterbahnfahrt. Da gewinnt er die ersten beiden Sätze und führt mit Break gegen Medvedev. Das Match war entschieden. Dann ist Daniil zurückgekommen, aber Rafa ist immer präsent, er verliert nie die Konzentration. Und das macht ihn zu einem einzigartigen Athleten.“

„Novak Djokovic ist manchmal unvorhersehbar. Aber er ist der Jüngste der Drei und hat noch Zeit, um zwei, drei Majors zu gewinnen.“ Die gerechte Lösung für den internen Vergleich von Federer, Nadal und Djokovic hat Tommy Haas jedenfalls schon gefunden: „Vielleicht sollten alle bei 20 Grand-Slam-Titeln stehen bleiben.“

von tennisnet.com

Mittwoch
18.03.2020, 08:01 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.03.2020, 08:03 Uhr