Tsitsipas ja, Zverev nein - Liebe ATP, erklärt uns das bitte!

Das Jahresabschluss-Ranking der ATP wirft bei genauerem Hinsehen doch einige Fragen auf. Was kommt nun in die Wertung und was nicht?

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 24.11.2020, 20:29 Uhr

Für Stefanos Tsitsipas gelten anderen Regeln als für Alexander Zverev
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Für Stefanos Tsitsipas gelten anderen Regeln als für Alexander Zverev

Ja, es sind absolute First-World-Probleme, die uns an dieser Stelle bewegen, aber wo, wenn nicht auf einer Tennisseite sollte man diese wälzen können? Folgendes also: Uns ist völlig klar, dass Novak Djokovic in der Abrechnungsperiode für die aktuelle und nun für ein paar Wochen einzementierte Weltrangliste der beste Spieler der Welt war, gefolgt von Rafael Nadal und Dominic Thiem. Haken dran.

Es erschließt sich uns sogar einigermaßen deutlich, was diese Abrechnungsperiode alles mit einschließt, nämlich alle ab Indian Wells 2019 errungenen Punkte, wobei jedes Turnier in der Wertung natürlich nur einmal zählt, und zwar immer mit dem besseren Ausgang: Nadal hat 2019 die US Open gewonnen, in diesem Jahr darauf verzichtet, behält dennoch die 2.000 Punkte aus dem Vorjahr. Got it. Dass diese Regelung nun auch auf die ATP Finals angewandt wird, findet nicht nur Sascha Zverev beschissen, aber angeblich haben ja die Spieler sich mehrheitlich dafür ausgesprochen.

Tsitsipas ohne US Open, Zverev mit Rom

Jetzt aber wird es spannend (zumindest für uns Nerds): Wenn man sich den Rankings Breakdown von Stefanos Tsitsipas ansieht, dann fehlen darin die Punkte für die US Open. Ein absolutes Pflichtturnier. Aber offenbar nicht für Stefanos in diesem Jahr. Die 90 Punkte für das Erreichen der dritten Runde, in der Tsitsipas gegen Borna Coric trotz mehrerer Matchbälle verlor, werden jedenfalls in der Rubrik „Non Countable“ geführt. Dafür werden 250 Zähler für den Sieg in Estoril 2019 weiter mitgeführt.

Gut. Da könnte man nun argumentieren, dass eben die 18 besten Ergebnisse im Ranking aufscheinen. Aber das stimmt noch nicht einmal bei Stefanos Tsitsipas: Denn dann müssten ja die 10 Punkte für Wimbledon 2019 auch ersetzt werden, etwa durch die 90 von den US Open.

Alexander Zverev wiederum schleppt 10 Punkte aus Rom 2019 mit, die er in diesem Jahr nicht „verteidigen“ und vielmehr verbessern konnte, weil er bis unmittelbar vor Turnierbeginn in New York City beschäftigt war. Dabei könnte Zverev immerhin 80 Zähler mehr einbringen, wenn Rom durch das Achtelfinale in Monte Carlo ersetzt würde.

Also, was denn nun, liebe ATP:  Warum sind die US Open für Stefanos Tsitsipas kein Pflichtturnier, was das Ranking anbelangt? Und warum Rom schon für Alexander Zverev? Denn merke: Auch First World Problems wollen gelöst werden.   

von tennisnet.com

Mittwoch
25.11.2020, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2020, 20:29 Uhr