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Uros Bigic holt Titel bei HTT Challenger-Finals

Das mit ganz vielen Vorschusslorbeeren bedachte, und mit großer Vorfreude erwartete Endspiel der 13....

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 22.11.2023, 16:18 Uhr

Das mit ganz vielen Vorschusslorbeeren bedachte, und mit großer Vorfreude erwartete Endspiel der 13. HTT Challenger-Finals-Ausgabe ist am Dienstag Abend höchst unrühmlich zu Ende gegangen. Nach nur 20 Minuten Spielzeit musste Italiens Jungstar Giuliano Wagner den finalen Teenager-Gipfel um den wichtigsten HTT Challenger-Titel des Jahres gegen Serbiens Nachwuchs-Hoffnung Uros Bigic mit starken Schmerzen im Schlagarm schweren Herzens aufgeben. Bis zum Zeitpunkt der Aufgabe hatte Wagner allerdings kein Licht gegen seinen gleichaltrigen Gegner gesehen, womit  dem bei 0:6, ret. endenden Auftritt auch ein kleiner bitterer Beigeschmack haften bleibt. Ein Bericht von C.L

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Wieder einmal ist ein großes HTT Finale in die Hose gegangen

Die Entouragen der beiden Spieler staunten nicht schlecht, als punkt 21:45 Uhr ihre beiden Jungs am Netz stehend ein Shakehands austauschten, und damit den total überraschenden und aus heiterem Himmel kommenden Schlusspunkt hinter ein Finale setzten, auf das sich die Eltern & Coaches in der Halle und die Live-Zuseher am Ticker daheim mordsmäßig gefreut hatten. Zwei Teenies im Duell um den prestigeträchtigsten aller HTT Challenger-Titel, im bislang wichtigsten Match ihrer Karrieren mit einer spannenden Vorgeschichte angesichts des Vorrunden-Erfolgs von Wagner über Bigic, es war wirklich angerichtet für ein tolles Tennisfest zum Abschluss der HTT Challenger Finals 2023 im UTC La Ville. Doch wie so oft in der Vergangenheit, ist auch am Dienstag Abend wieder einmal ein “großes Finale eines großen HTT-Events” gründlich in die Hose gegangen. Gerade einmal 20 Minuten dauerte die einseitige finale Angelegenheit, in der Serbies Youngster Uros Bigic in Djokovic-Manier Revanche für die am Sonntag Abend erlittene Vorrunden-Niederlage übte, während bei seinem Gegner nach den bitteresten 20 Minuten seiner bisherigen Laufbahn nur Wut, Ärger, Enttäuschung und Unverständnis blieben.

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Giuliano Wagner mit erschreckend schwachem Start, ehe ihn eine Verletzung am Schlagarm endgütlig stoppte

Insgesamt nur neun Punkte, dazu neunzehn unerzwungene Fehler und nicht ein einziges Game, die Statistik zum Endspiel der HTT Challenger Finals lieferte brutal niederschmetternde Zahlen & Fakten für den unterlegenen Wagner, wobei man diese zur Analyse des 155. HTT Saisonfinales gar nicht gebraucht hätte. Bevor sich Wagner mit Schmerzen im Schlagarm entschlossen hatte, dem Trauerspiel am Centercourt ein Ende zu bereiten, hatte der 14jährige Italo-Youngster sowas von keinen Zugriff auf ein Spiel, das er eigentlich nur zu gerne gewonnen hätte, und für das er sich so extrem viel vorgenommen hatte. Doch von Beginn weg haderte der junge Italiener von WAT Landstraße mit seiner nicht funktionierenden Rückhand und mit erschreckend uneffektiven Service-Quoten. Zwei rasch kassierte Breaks und ein 0:4 waren die Folge, ehe Wagners Spiel gegen einen solide zu Werke gehenden Uros Bigic völlig zusammenbrach. In den letzten vier Minuten des nach einem Satz endenden Finales verzeichnete Wagner gar 0:11 Punkte. Damit war ihm auch mental der Stecker längst gezogen worden, der Gang zum Shakehands am Netz die logische Konsequenz.

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Wagners Pech mit großen Matches bei “HTT Finals-Events

“Ich habe früh im Match bemerkt, dass ich Schmerzen im Arm hatte. Die ersten paar Games ging es noch, aber es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Bei 0:5 wusste ich dann, dass es keinen Sinn mehr macht, und so habe ich mich richtiger Weise entschlossen, die Partie zu beenden. Ich hatte schon vor einem Jahr einmal eine Bizeps-Sehnenentzündung, und wahrscheinlich geht auch die aktuelle Verletzung in diese Richtung. Natürlich ist das jetzt sehr sehr bitter für mich. Ich musste schon im letzten Jahr im Halbfinale der HTT Juniors Finals verletzt aufgeben, da sind jetzt vorher auch wieder Erinnerungen hoch gekommen. Aber ich habe es hier bei diesem Turnier bis ins Finale geschafft, ich konnte den Uros in diesem Turnier schlagen, und das nehme ich jetzt einfach mit. Insgesamt kann ich mit dem Turnierverlauf schon zufrieden sein”, erklärte Wagner bei der abschließenden Pressekonferenz.

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“Ich hoffe dieser Titel ist auf dem Weg zu etwas noch Größerem passiert”

“Wow, ich habe nicht mit so einem großen Pokal gerechnet”, strahlte der neue HTT Challenger-Finals-Champion, der ansonsten eher zurückhaltend und introvertiert den bislang wichtigsten Titelgewinn seiner HTT-Karriere “schaumgebremst zelebrierte”. Vielmehr als mit großen Worten und überschwänglichen Jubelgesten, glänzte der 14jährige Serbe mit einer messerscharfen Analyse zu einem Match, dessen Verlauf er sich auch ganz anders vorgestellt hätte, und auf das er bestens vorbereitet war. “Ich habe heute ganz anders als im ersten Match gegen Wagner in der Vorrunde gespielt. Ich habe offensiv agiert, die ersten fünf Games dominiert, das war ein großer Unterschied zum vergangenen Sonntag. Bei 5:0 ist dann seine Verletzung passiert, und kurz darauf hat er aufgegeben. Ich hoffe dieser Titel ist auf dem Weg zu etwas noch Größerem passiert. Ich trainiere nach einem von mir eher unsportlich gestalteten Sommer seit einem Monat wieder intensiv, und mit dem Rückenwind dieses Erfolges, hoffe ich auf noch viel mehr Turniersiege”, so der frischgebackene HTT Challenger-Finals-Champion 2023, ehe er mit seinen Coaches und Fans feierte.

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von Claus Lippert

Mittwoch
22.11.2023, 14:27 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.11.2023, 16:18 Uhr