US Open 2000: Für Marat Safin war im Finale „alles zu langsam“

In diesem Sommer jährt sich der Sieg von Marat Safin bei den US Open zum 20. Mal. Vor ein paar Tagen hat der Russe bei „Kasi Live“ auf die beiden Wochen in New York City zurück geblickt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.04.2020, 07:48 Uhr

Marat Safin in Siegerpose
© GEPA Pictures
Marat Safin in Siegerpose

Die allgemeine Stimmungslage vor dem Endspiel der US Open 2000 ist wohl einigermaßen richtig damit beschrieben, dass die überwältigende Mehrheit der Tennisfans und -experten von einem Sieg von Pete Sampras gegen Marat Safin ausgegangen sind. Gut: Wenige Wochen zuvor hatte sich Safin in Kanada im Tiebreak des dritten Satzes durchgesetzt. Aber das hier war schließlich ein Grand-Slam-Endspiel - und was sollte der 20-jährige Russe da schon gegen den neun Jahre älteren Sampras ausrichten?

Die Geschichte zeigt: sehr viel. Das Ergebnis von 6:4, 6:3 und 6:3 spiegelt die Überlegenheit Safins gar nicht einmal in ihrem vollen Ausmaß wider, Pete Sampras war schlichtweg chancenlos. „Das Finale war wie in Zeitlupe für mich“, erzählte Safin also vor ein paar Tagen bei „Kasi live“ in unserem Instagram-Account „tennisnetnews“. „Alles war zu langsam für mich.“ Er hätte jeden Ball gesehen, mit dem Spiel seines Gegners keine Probleme gehabt.

Safin sieht Johansson in der Schuld

Dabei war einige Matches auf dem Weg ins Endspiel auf des Messers Schneide verlaufen. Schon in Runde zwei quälte sich Safin über fünf Sätze gegen Gianluca Pozzi. Was ihn auch knapp 20 Jahre später noch zum Rätseln bringt. Aber der Italiener konnte der Power des Russen so viel Finesse entgegensetzen, dass sich Safin beinahe verabschiedet hätte. Noch knapper ging es in der darauffolgenden Runde gegen Sebastian Grosjean zur Sache: Safin hatte die ersten beiden Sätze gewonnen, musste dennoch in einen fünften. Und holte sich diesen erst im Tiebreak. Und auch das Viertelfinale gegen Nicolas Kiefer geriet zur engen Angelegenheit.

Am Ende stand aber der erste Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier für Marat Safin. Der zweite hätte schon 2002 bei den Australian Open zwingend dazukommen müssen. Sagte zumindest Safin zu Christopher Kas. Er habe immer noch keine Erklärung dafür, wie er das Endspiel gegen Thomas Johansson hatte verlieren können (außer dem Umstand, dass der den Aufschlag des Schweden nicht zu lesen imstande war). Quintessenz: Safin hatte es selbst aus der Hand gegeben: „Johansson sollte mich bis ans Ende meines Lebens zum Abendessen einladen.“

von tennisnet.com

Montag
20.04.2020, 13:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.04.2020, 07:48 Uhr